Als ich von diesem Schicksal zum ersten Mal hörte, musste ich gleich zweimal schlucken. Denn mehr Pech als diese Schülerin aus der zweiten Kanti kann man kaum haben.
Geplant war, dass sie ein Semester lang einen Sprachaufenthalt in den USA verbringen würde. Dazu kam es auch, jedoch musste sie nach gut drei Wochen die Koffer frühzeitig packen und die Heimreise antreten. Scheinbar ereignete sich alles durch selbstverschuldetes Handeln, ihren jugendlichen Leichtsinn. Denn wie man in Hollywood-Filmen oft sieht, sind wilde Partys unter Jugendlichen auch in Amerika nicht verpönt. Genau eine solche wurde der jungen Frau zum Verhängnis. Nach einem positiv ausgefallenen Alkoholtest der örtlichen Polizei hiess es, dass sie ohne Wenn und Aber ihren Aufenthalt abbrechen und unwiderruflich in die Schweiz zurückreisen müsse, das verlangte das Reglement der für die Schülerin zuständigen Austauschorganisation.
Als die Schülerin wieder in ihrer Heimat war, begann der Albtraum erst richtig. Die Eltern strichen ihr das Taschengeld für ein Jahr und sie erhielt ein ganzjähriges Ausgehverbot. Auch hatte die ganze Geschichte schuldisziplinarische Konsequenzen: Als pädagogische Massnahme wurde der Schülerin das Absenzenkontingent gestrichen. Für mich wäre das der blanke Horror!
Ob das nur Munkeleien sind, weiss ich nicht. Ich hoffe es jedoch. Denn so etwas würde ich nicht einmal meiner Erzfeindin wünschen.
Amina Tanner, G3I