Zum zehnjährigen Jubiläum des Frank-Wedekind-Hauses, des Gebäudes, das unter einem Dach Medienzentrum, Mensa und Räumlichkeiten für das bildnerische Gestalten beherbergt, wollen wir einen Blick zurück in die Vergangenheit werfen – back to the roots sozusagen.
Ein Sandwich oder Muffin für den kleinen Hunger, Räume voller Farben und Formen, welche die Fantasie beflügeln, ein Sachbuch für den Geschichtsunterricht, zahlreiche Computer, die für eigenes Arbeiten bereitstehen – oder einfach ein Ort, um Zeit zu verbringen und sich zu erholen: Das ist das multifunktionale Frank-Wedekind-Haus am östlichen Ende des Schulareals, wo jeden Tag unzählige Schülerinnen und Schüler ein- und ausgehen und von der modernen Infrastruktur, dem ansprechenden Design und dem grossen Angebot profitieren.
Der lange Weg zum Mehrspartenhaus
So vielfältig und selbstverständlich die Benützung des Frank-Wedekind-Hauses heute ist, so kompliziert und zäh waren die Diskussionen bis zur Realisierung dieses Projekts. Peter Hänsli, Prorektor der Alten Kanti, ist davon überzeugt, dass die wichtigste Errungenschaft letztlich die ist, «dass wir das Haus überhaupt haben und entsprechend umbauen konnten. Denn bis 1996 wurde das Gebäude vom Versicherungsamt des Kanton Aargaus benutzt, das es nach seinem Auszug dem Kanton zur weiteren Verwendung überliess. Bis die Planungskommission schliesslich mit dem verantwortlichen Departement eine Lösung vereinbaren konnte, die sowohl auf finanzielle wie auch denkmalpflegerische Aspekte abgestimmt war, verstrichen nicht weniger als sieben Jahre. Dann erst konnten die Umbauarbeiten beginnen. Immerhin: Das lange Warten hat sich gelohnt.
Das neue Medienzentrum
Schon zu der Zeit, als das «Medienzentrum» noch als traditionelle Bibliothek im Karl-Moser-Haus untergebracht war, zeichnete Regula Gossweiler als Bibliothekarin und gute Seele des Hauses verantwortlich. In die Planung des Medienzentrums war sie denn auch massgeblich involviert. «Wir wollten das neue Medienzentrum praktisch und modern gestalten, aber so, dass sich jedermann wohl fühlt und sich auch Ergänzungen (momentan z.B. farbige Sitzsäcke) jederzeit harmonisch einfügen lassen. Meiner Meinung nach», sagt sie, «ist das sehr gut gelungen.» Ein Gang durch die funktional und geschmackvoll eingerichteten Räumlichkeiten bestätigt ihre Aussage.
Vom Dauerprovisorium zur Mensa
Gut gelungen ist auch die neue Mensa. Während Schülergenerationen untergebracht in einem flachen Baracken-Provisorium hinter dem Naturama, (Wenn ein Provisorium nach 35 Jahren (!) überhaupt noch als Provisorium gelten darf.) wurde sie am neuen Standort buchstäblich zu neuem Leben erweckt. Ein Frühlingserwachen, das nach 35 Jahren «Providurium» kaum noch jemand für möglich gehalten hätte. –Die Mensa bietet heute nebst einem abwechslungsreichen Angebot an Essen und Trinken auch viel Platz zum Arbeiten oder dient ganz einfach als Treffpunkt für ungezwungene Gespräche. Auch hier ist alles darauf ausgerichtet, dass sich die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrpersonen wohl fühlen.
Ehemalige Schüler als Architekten
Kein Wunder, dass der Umbau des ehemaligen AVA-Gebäudes derart gut gelungen ist, waren doch für den Umbau die beiden Architekten Schneider & Schneider verantwortlich. Als ehemalige Schüler der Alten Kantonsschule waren sie eigentliche Experten bezüglich der Alltagsbedürfnisse von Kantischülerinnen und -schülern, weshalb es ihnen nicht schwergefallen sein dürfte, Generationen von Kantischülern das Leben etwas zu versüssen.
Genau das tun wir jetzt auch – und machen uns auf den Weg in die Mensa, um ein wohlverdientes Dessert zu geniessen. Man schätzt das Frank-Wedekind-Haus eben doch sehr.
Von Delia Limacher und Laura Wälchli, G4L