2021, Aktuelles, dies&das, Kolumne, Sage & Schreibe Nr. 34

Der Konsumzyklus

Von Lena Tschannen, G20F

Bald ist es wieder so weit. Diese grelle, blendende Zeit im Jahr, wo die Geschäfte bereits Anfang November ihr gesamtes Weihnachtssortiment herausholen und die perfekten Geschenke im Schaufenster stolz positionieren. In dieser Zeit ist dem Weihnachtswahn nicht zu entkommen. Wohin man auch geht, die grellen Weihnachtsgirlanden, Samichläuse und Engel werden folgen. Weihnachten, das Fest des Gebens und Nehmens.
Was war noch mal der Ursprung dieses Festes? Ah, ein Geburtstag! Da ist es nur logisch, dass man sich beschenkt – stellvertretend für das Geburtstagskind, das leider längst verstorben ist. Wer war das noch mal? Weiss das noch jemand?
Zweifellos ist der Ursprung von Weihnachten in der heutigen Konsumgesellschaft längst untergegangen. Jedes Jahr wird er aufs Neue begraben unter einem Haufen Weihnachtsguetzli und Geschenke. Das Fest der Liebe. Eine Sünde! Da hilft auch nicht der Besuch des Weihnachtsgottesdienstes, mit dem ohnehin nur für eine Stunde die innere Leere gefüllt wird.
Aber bald ist ja Ostern. Dann kann wieder sorgenfrei die Schokolade weggegessen werden. Hauptsache, ein weiteres Datum im Konsumkalender unserer Gesellschaft.