Als Rektor Dr. Andreas Hunziker Ende 2020 für sage&schreibe eine «Chronologie der Ereignisse» rund um die Corona-Pandemie skizzierte, zeichnete sich bereits ab, dass eine Fortsetzung unumgänglich sein würde. So präsentieren wir ein halbes Jahr später also Teil II dieser Chronologie, die zeigt, wie herausfordernd Corona-Management auch an der Alten Kanti ist.
Von Dr. Andreas Hunziker, Rektor
Ein turbulenter Herbst mit hohen Fallzahlen
Der Corona-Herbst 2020 verläuft in der ganzen Schweiz äusserst turbulent, die Fallzahlen steigen massiv. Auch an der Alten Kanti sind wir täglich neu herausgefordert. Insbesondere im November und Dezember, auf dem Höhepunkt der 2. Welle, verzeichnen auch wir zahlreiche Corona-Fälle bei Schülerinnen und Schülern, vereinzelt auch bei Lehrpersonen und Angestellten. Unsere interne Regelung, bei einem positiven Fall in einer Abteilung die gesamte Abteilung für eine Woche in den Fernunterricht zu schicken, bewährt sich; sie bringt Ruhe ins System. Auf dem Peak der 2. Welle haben wir 7 bis 9 positive Fälle an der Schule und bis zu 6 Abteilungen im Fernunterricht. Immerhin: Wir können in allen Fällen mit grosser Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sich niemand an der Schule angesteckt hat. Das Schutzkonzept scheint also weiterhin zu funktionieren, und glücklicherweise verlaufen die Erkrankungen von Schulangehörigen grösstenteils mild.
Fernunterricht im Januar und Februar
Für die erste Woche nach den Weihnachtsferien verordnet der Kanton Fernunterricht, mit dem Ziel, nach den Festtagen mögliche Ansteckungen an der Schule zu verhindern. Bereits nach zwei Wochen Präsenzunterricht im Januar allerdings kehren wir für fünf Wochen zum Fernunterricht zurück; die Behörden sind verunsichert über die britische Mutation des Virus, die deutlich ansteckender ist. Die Umstellung auf Fernunterricht gelingt mittlerweile problemlos, nicht zuletzt dank der hohen Flexibilität unserer Lehrpersonen und der Schülerschaft: Ihnen allen gebührt ein grosses Lob. Erleichternd wirkt auch der Umstand, dass wir die Schule während der 5 Fernunterrichtswochen nicht komplett schliessen müssen, sondern dass Prüfungen und praktische Arbeiten vor Ort für bestimmte Abteilungen und Kurgruppen möglich sind. Besonders wichtig sind die ungefähr 15 Arbeitsplätze für Schülerinnen und Schüler, die zu Hause kein geeignetes Arbeitsumfeld haben. Wir haben dazugelernt seit dem ersten Lockdown vor einem Jahr.
Schwierige Situation für die Jugendlichen
Während die Mehrheit unserer Schülerinnen und Schüler gelassen oder gar kreativ mit den Einschränkungen der Pandemie umgeht, schlägt manchen die belastende Situation aufs Gemüt. Unsichere Zukunftsperspektiven, fehlende soziale Kontakte, Lerndefizite aus dem ersten Lockdown, schwierige Situationen zu Hause und vieles mehr führen zu einer deutlichen Zunahme an psychologischen Beratungen bei unserer internen Beratungsstelle. Dies bereitet uns Sorgen.
Repetitive Tests und prioritäres Impfen
Mitte Mai beginnen wir bei uns an der Schule mit freiwilligen repetitiven Corona-Tests. Dabei sollen möglichst viele Schulangehörige getestet werden. Oberstes Ziel dieser Tests ist die Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichts.
Ebenfalls Mitte Mai bekommen Lehrpersonen ab 50 Jahren die Möglichkeit, sich prioritär impfen zu lassen.
Abschlussprüfungen
Seit Beginn des Schuljahres hat für das Departement BKS die reguläre Durchführung der Abschlussprüfungen oberste Priorität. Anders als im letzten Jahr haben sich die Kantone früh auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt. Wir sind zuversichtlich, dass die Maturanden und die Schülerinnen der WMS / IMS in diesem Jahr reguläre schriftliche und mündliche Abschlussprüfungen absolvieren werden.