Eine Schule durch eine Pandemie führen ist nicht nur organisatorisch, sondern auch emotional eine Herausforderung – Krisenbewältigung zwischen Hoffen und Bangen. Dies zeigt sich auch im vierten Teil der Corona-Chronologie. Aber vielleicht ist es ja der letzte…!
Von Dr. Andreas Hunziker, Rektor
Nachdem seit Ende Dezember 2021 die extrem ansteckende Omikron-Variante des Coronavirus dominiert, explodieren die Fallzahlen – in der gesamten Gesellschaft und logischerweise auch bei uns an der Schule. Beim Schulbeginn im neuen Jahr befinden sich über 50 Schulangehörige wegen einer Covid-19-Infektion in Isolation. In den drei Wochen bis zu den Sportferien bleiben die Zahlen konstant hoch. Der Präsenzunterricht läuft weiter, selten weist jedoch eine Abteilung Vollbestand auf; immer wieder werden Schülerinnen und Schüler oder Lehrpersonen per Teams von zu Hause aus zugeschaltet.
Sportferien
«Skilager finden trotz Corona statt.» – so titelt die Aargauer Zeitung am 27. Januar 2022. Und im Lead heisst es reisserisch: «Aargauer Kantonsschulen trotzen der dringlichen Empfehlung des Regierungsrats, momentan auf Lager zu verzichten.» Aus heutiger Sicht lässt sich sagen: Zum Glück haben wir uns der regierungsrätlichen Empfehlung widersetzt und die beiden Schneesportlager in Flims sowie die Orchesterwoche in Schwanden durchgeführt. Nicht zuletzt dank eines strengen und gut durchdachten Schutzkonzepts verliefen die Wochen ohne Zwischenfälle und waren für alle Beteiligten ein Erfolg.
Absagen mussten wir einzig die Kulturwoche in Barcelona – die Unsicherheiten bei Reisen ins Ausland waren schlicht zu gross.
Und dann fallen die Masken
Am 17. Februar 2022 ist es so weit: Trotz rekordhoher Ansteckungszahlen hebt der Bundesrat fast alle Schutzmassnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus auf. Ein Risiko, das vertretbar scheint, weil die Omikron-Variante insbesondere bei Geimpften und Genesenen weitestgehend milde Verläufe verursacht. So verschwinden von einem Tag auf den anderen unsere Schutzkonzepte in der Schublade, die Masken fallen, wir dürfen wieder in die Gesichter unserer Mitmenschen blicken.
Für viele stellt die Aufhebung der Massnahmen eine riesige Erleichterung dar – nach nahezu zwei Jahren mit erheblichen Einschränkungen scheint plötzlich fast alles wieder möglich zu sein. Einigen kommen die Lockerungen jedoch zu schnell; sie sind verunsichert, tragen weiterhin eine Maske und schützen sich, so gut es geht.
Rückkehr zur Normalität
Ab sofort steht an der Schule die Rückkehr zur Normalität an: Im Frühling finden wieder Studienwochen im In- und Ausland statt, es gibt Konzerte, Ausstellungen, Exkursionen. am 1. März veranstalten wir zum 3. Mal einen gesamtschulischen TecDay, nach 2 Jahren Unterbruch finden die Besuchstage, der Maibummel, die Generalversammlung von AULA, dem Ehemaligenverein der Alten Kanti, endlich wieder statt, ebenso wie der Verbindungstag im Grossratsgebäude, das Maturkonzert und nicht zuletzt der Maienzug inkl. Vorabend. – Es ist grossartig: Meine Agenda ist erfreulicherweise voller denn je.