Von Aurelia Frey, G22I
Eine Gesellschaft voller Einzigartigkeit. Überall die Idee, sich von der Masse abheben zu müssen, nach dem höchsten Selbst zu streben. Egal, ob im Internet oder einfach im Alltag, es scheint, als wäre es das Lebensziel aller.
Und dieses Konzept ist wunderschön. Ich meine, es erinnert daran, dass wir alle Individuen mit unterschiedlichen Träumen, Stärken und Macken sind. Doch das Gefühl, besonders sein zu müssen, kann auch erdrücken. Denn wie viele von uns zerbrechen daran, dass sie sich ständig vergleichen? Die Angst, nicht gut genug zu sein, ist genauso präsent wie der Drang nach Einzigartigkeit. Oder eben deshalb so spürbar, weil wir jeden Tag von perfekt inszeniertem Leben umgeben sind. Normal ist längst nicht mehr genug.
Dabei würde doch in dieser Normalität so viel Magie liegen. Es ist am Ende des Tages nicht die Perfektion, an die wir uns erinnern. Es sind die echten Momente, die bleiben. Ein herzliches Lächeln auf der Strasse oder wenn die Sonne am Horizont auftaucht. Und genau deswegen müssen wir die Einzigartigkeit vielleicht gar nicht im Aussen suchen. Sie ist in uns. Denn keiner sieht die Welt wie du oder hat dasselbe wunderschöne Lachen. Einzig du bist du.
Und deshalb ist Einzigartigkeit nicht der Anspruch, aussergewöhnlich zu sein, sondern der Mut, echt zu sein. So sollten wir uns selbst und anderen mehr erlauben, uns ehrlich auszuleben. Denn diese Authentizität ist das höchste Gut in einer Gesellschaft, die ständig nach Perfektion strebt.