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Geschichtenwettbewerb: Die Büchse der Pandora

Beim zweiten Schreibwettbewerb der Alten Kanti Aarau reichten Schülerinnen und Schüler aus sieben Klassen ihre Texte ein. Zum Thema «Die Büchse der Pandora» entstanden viele kreative Geschichten. Je zwei Texte pro Klasse nahmen am Wettbewerb teil. Die Gewinnerinnen wurden am 31. Oktober 2018 im Medienzentrum feierlich prämiert.  

Tosender Applaus schlägt den vier Gewinnerinnen des Schreibwettbewerbs entgegen, die sich für ein Gruppenfoto zusammenstellen. Einige Momente zuvor haben sie ihre Texte vorgelesen, für die jede von ihnen ein vom Verein Ehemaliger der Alten Kantonsschule gestiftetes Preisgeld erhalten hat. 

Zwischen den Bücherregalen des Medienzentrums haben sich unzählige Zuschauer zur Lesung der Gewinnertexte zusammengefunden. Noch ist der Tisch vorne leer. Nur ein Mikrofon deutet auf die Art der Veranstaltung hin. Zuerst spricht Marcella Haab, die Leiterin des Medienzentrums. Es ist der letzte Anlass in der Reihe von Veranstaltungen zum zehnjährigen Jubiläum des Medienzentrums. 

Nach der Begrüssung die Deutschlehrer und Wettbewerbsorganisatoren Peter Sutter und Andreas Neeser die Modalitäten des Wettbewerbs, und schon nimmt die Zweiplatzierte der Kategorie 1. und 2. Klassen ihren Platz am Tisch vorne ein. Still und gespannt erwarten die Zuhörer die Lesung. Kerstin Casper beginnt, und wir Zuschauer tauchen ein – in die Büchse. Die Geschichte beschreibt, wie sich Hoffnung und die anderen Gefühle in der Büchse fühlen und nach einem Ausweg suchen. «Willst du uns alle umbringen?!» Hoffnungs Plan, aus der Büchse auszubrechen, wird nicht gerade positiv aufgenommen. Dennoch gelingt es am Schluss allen Gefühlen ausser der Hoffnung, aus der Büchse zu entkommen. 

Nachdem Kerstin mit einem Applaus verabschiedet worden ist, betritt die Gewinnerin dieser Kategorie die Bühne. Johanna Amanns Text nimmt uns mit in eine Abstellkammer. In ihrem Text erinnert sich der Protagonist anhand von Gegenständen aus einer Büchse an glückliche, traurige und tragische Momente aus seinem Leben. Auch eine weisse Feder, die die erste für seine eigenen Flügel werden soll, befindet sich in der Büchse. Wachsen ihm tatsächlich Flügel, oder setzt er seinem Leben ein Ende? 

Nachdem auch dieser Text vom Publikum begeistert aufgenommen worden ist, gibt es eine Überleitung zur Kategorie der 3. und 4. Klassen. Nach einer Kurzlaudatio setzt sich Marion Müller, die Zweitplatzierte, auf den Stuhl zuvorderst. Ihre Geschichte entführt die Zuhörer in ein abgelegenes Bergdorf, wo ein alter Mann lebensähnliche Statuen erschafft. Im Auftrag eines Fremden kreiert er eine ausserordentlich schöne Figur: Pandora. Sie bleibt jedoch unvollendet – das linke Auge fehlt ihr. Dies geschieht mit Absicht, damit sie kein Unheil anrichten wird in der Welt. Klatschen ertönt nach ihrer Lesung. 

Den Abschluss der gelungenen Veranstaltung macht Laura Delimar, die Gewinnerin der zweiten Kategorie, mit ihrem Text «Glückspost»: eine Geschichte über Andi, Oma Ingrid und den Hamster Prometheus. Andi macht Experimente mit selbst hergestellten Pillen, die er an seinem Hamster namens Promi und an der Oma ausprobiert, bis eines Tages der Hamster kollabiert und die Oma im Krankenhaus landet. Die lebhafte Lesung und Lauras augenzwinkernder Humor erheitern das Publikum hörbar. Während der Text mit Beifall belohnt wird, bleibt einem der letzte Satz im Ohr: «Die Hoffnung stirbt zuletzt.» 

sage&schreibe gratuliert Laura Delimar, Marion Müller, Johanna Amann und Kerstin Casper herzlich! 

Die Gewinnerinnentexte zum Nachlesen:  

Kategorie 1./2. Klassen:

Kategorie 3./4. Klassen:

Von Mirjam Sutter, G4L