2021, Aktuelles, dies&das, Kolumne, Sage & Schreibe Nr. 34

Hypebeasts – einfach lächerlich!

Von Daut Limani und Olivier Schade, G19A

Vor allem bei jungen Leuten, die nicht wissen, was sie mit dem Geld der Eltern oder dem Lehrlingslohn anfangen sollen, ist oft zu beobachten, dass sie sich teure Markenkleider anschaffen. Dies gibt dem Ego einen Boost, und ausserdem ist man bei seinen Freunden besser angesehen, wenn man die neusten und teuersten Markenkleider trägt. Das glauben sie wenigstens. Denn es ist natürlich ein grosser Quatsch! Und zudem ökonomisch höchst fragwürdig. Durch starke Limitation der Stückzahl wird der Preis nämlich künstlich hochgetrieben. Da spielt es dann keine Rolle, ob die Kleider gut aussehen oder nicht. Für die sogenannten Hypebeasts, die auf diese Masche hereinfallen, zählt einzig, dass sie etwas aus der neusten Kollektion der angesagten Marken besitzen. Es geht also nicht um eine Frage des Styles, sondern einfach darum zu zeigen, dass man viel Geld ausgeben kann für wenig Mode. Reine Protzerei. Die erworbenen Kleider werden zudem oft wild durcheinander kombiniert – und teilweise wird das Preisschild mit dem Markenlabel bewusst nicht entfernt.
Nichts gegen das Tragen von Markenkleidern, aber wer seinen Selbstwert mit Geldverschwendung und hoffnungslos überteuerten Trendklamotten aufpeppt, ist doch ziemlich arm dran. Anders gesagt: Wenn Hypebeasts cool sein sollen, dann gute Nacht Jugend. Klar machen Kleider Leute, aber wenn man sich nur über Kleider definieren kann, vergisst man, worauf es bei Menschen wirklich ankommt. Hypebeasts könnten sich die Wörter «Charakter» oder «Eigenständigkeit» an den 300-Franken-Hoodie hängen. Aber vermutlich müsste man ihnen erst erklären, was diese Begriffe bedeuten.