Von Jeremia Frey
Wir, die sogenannte Generation Z, verbringen mehr Zeit in unseren Häusern als unterm Himmel.
Wir haben keine Ahnung, von wo unsere Nahrung kommt und wie sie hergestellt wird.
Wir verbringen mit unseren Liebsten mehr Zeit über einen Bildschirm als in Person.
Wir haben unbegrenzte Mengen an Instant-Informationen über unsere Fingerspitzen zur Verfügung.
Wir nutzen all diese Informationen, um unsere Gehirne konstant zu überfluten.
Like um Like um Like – konstantes Stimulieren unseres Gehirns. Via Sozialmedia holen wir uns wie Abhängige unsere Dopaminschübe. Ständiges Vergleichen mit den besten Aspekten anderer und den schlechtesten von uns selbst. Unaufhörliches Abgleichen mit dem eigenen Ideal, obwohl jeder Mensch seinen einzigartigen Weg im Leben verfolgt.
Die meisten von uns befinden sich an der Spitze der Maslowschen Bedürfnispyramide, wir streben nach konstanter Selbstverwirklichung und jagen dem Sinn des Lebens hinterher. Zweifellos, Selbstverwirklichung ist durchaus positiv, aber ist sie dies noch in dem Masse, wie wir sie anstreben? Wir sind so besessen davon, unsere Gefühle einordnen zu wollen, dass wir vor lauter fast schon autistischer Selbstschau den Bezug zum Außen verlieren. Die Ironie dabei: Der von Sozialmedia gesteuerte Individualismus ist in Echt ein Teufelskreis, welcher uns von der Essenz unseres menschlichen Daseins und unseren Mitmenschen entfremdet. Es geht oftmals nur um uns selbst, obwohl wir in einer Zeit, die von Krisen geprägt ist, doch füreinander da sein sollten, unabhängig von Kultur, Herkunft oder Nation. Wir allein haben die Verantwortung, wem oder was wir unseren Moment schenken.
Jeremia Frey hat im Juli 2024 die Maturaprüfungen an der Alten Kanti erfolgreich absolviert.