Als ich vorgestern wieder einmal auf den Lift wartete, schnappte ich das Gespräch einer Gruppe Schüler auf, welche neben mir stand. Eigentlich ging es mich nichts an, doch dass ich alles mitbekam, war unvermeidlich. So erfuhr ich vom neuesten Gerücht der Alten Kantonsschule Aarau. Ein gewisser Tim aus der Vierten habe kurz nach dem Erhalt des Führerscheins einen Unfall mit dem Auto seines Vaters gehabt. Der Wagen sei ein Totalschaden, Tim glücklicherweise unverletzt. Für ihn begann, als die Eltern davon erfuhren, angeblich die schlimmste Zeit seines Lebens. Wie genau er bestraft wurde, war nicht wirklich klar, doch ich hörte viele Aussagen. Die Bandbreite reichte von gestrichenem Taschengeld bis hin zur Enterbung. Eine bestimmte Erzählung blieb mir besonders: Tims Eltern seien schon lange unzufrieden mit seinen schulischen Leistungen und seinem Verhalten gewesen. Er mache zu viel Party und schriebe am Morgen danach verkatert schlechte Noten. Natürlich waren die Eltern wütend, als sie vom Totalschaden ihres Autos erfuhren. Falls ich mich richtig an die Aussage von einem der Schüler erinnere, so habe Tim „den Zusammenschiss des Jahrhunderts“ erlebt. Sein Vater habe ihm sogar gedroht, ihn aus dem Haus zu werfen. Als Konsequenz müsse Tim jetzt als Nebenjob am Samstag in der Migros an der Kasse stehen und sich so sein Taschengeld selbst verdienen. Zudem habe er sein Handy-Abo kündigen und das I-Phone verkaufen müssen, da er es sich jetzt nicht mehr leisten könne. Was ich mich allerdings noch immer frage, ist: Wer ist Tim?

Von Dominik Dürst, G3I