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Turin, die verkannte Schöne

Drei Tage Turin! Eine Stadt, die in ihrem alten Glanz als ehemalige Hauptstadt Italiens erstrahlt und die Besucher – auch bei Regen – mit ihrer Schönheit in ihren Bann zieht. Turin überzeugt in allen Bereichen: beeindruckende Architektur, glorreiche Paläste, interessante Museen, gemütliche Cafés, Kirchen, Lauben, leckeres Essen und vieles mehr. Ein Erlebnisbericht über die Projektwoche Turin vom Frühjahr 2018.

Die Projektwoche Turin wurde in dieser Art zum ersten Mal durchgeführt. Bisher fanden Projektwochen üblicherweise entweder an der Alten Kanti oder an einem externen Ort statt; in diesem Fall war das anders: Die ersten zwei Tage verbrachten wir an der AKSA, wo wir die Kultur Italiens kennenlernten und uns Grundausdrücke der italienischen Sprache aneigneten, die uns in Turin über Wasser halten sollten. Vertieft angeschaut haben wir natürlich die Stadt Turin, die Architektur, die Museen und die Kultur. In kleinen Gruppen, jeweils unterteilt in nur deutschsprechende und italienischsprechende Schüler/innen, informierten wir uns je über ein Museum bezüglich Aufbau, Geschichte und Ausstellungsobjekte. Mit diesen Informationen erstellten wir anschliessend eine Broschüre. Doch der wirkliche Spass begann erst am Mittwoch.

Turin, die verkannte Schöne

Il giro turistico. Am Mittwoch reisten wir früh mit dem Zug nach Mailand und von da aus nach Turin. Die grosse Enttäuschung bei der Ankunft: Es war saukalt und es regnete in Strömen, weshalb alle ihre Regenschirme als Schutzschilde zückten.

Als Erstes stand ein Stadtrundgang auf dem Plan. Zackig marschierten wir durch die Strassen Turins und sahen uns die wichtigsten Wahrzeichen der Stadt an. Auf Anhieb fielen uns die vielen Arkadengänge auf, für die die Stadt berühmt ist (und die uns immer wieder vor dem Regen schützten). Wir waren sehr angetan von der Schönheit der Stadt. Sie besticht durch ihre grossen Plätze, ihre Symmetrie im Stadtgrundriss, ihre Paläste und durch ihre aussergewöhnliche Architektur. Nicht umsonst wurde Turin 2013 zur Welt-Designhauptstadt auserkoren.

Weiter ging es ins erste von insgesamt drei Museen: das «Museo Nazionale del Cinema», das sich im höchsten gemauerten Gebäude Europas, der «Mole Antonelliana», befindet.

Am nächsten Tag besichtigten wir das «Museo Egizio», welches die grösste Sammlung von ägyptischen Artefakten ausserhalb Ägyptens beherbergt. Definitiv ein lohnenswerter Besuch. Am Donnerstagnachmittag besuchten wir auf eigene Faust das anthropologische Kriminalmuseum, das Automobilmuseum oder das Widerstandsmuseum – und durften ein paar Stunden Freizeit geniessen, was die meisten für Shopping oder Sightseeing nutzten.

Ein Besuch im umfunktionierten Autowerk von Fiat ausserhalb der Stadt stand am letzten Tag auf dem Plan. Die ehemalige Fabrikhalle dient heute als Freizeitpark mit Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Museen. Bevor es um vier Uhr nach Hause ging, durften wir nochmals etwas Freizeit geniessen. Das Wetter hatte sich mittlerweile gebessert und liess die Stadt in einem ganz neuen Licht erscheinen.


Weitere Bilder finden Sie in unserer GALERIE.

[Bild: Antonia Schmid]

Die Genüsse Turins

La dolce vita. Der italienische Lifestyle wird in Turin vorgelebt. In diesem Zusammenhang muss im Besonderen das Essen und Trinken in Turin erwähnt werden. Egal, ob in einem Café oder in einem Restaurant, es war immer ein Genuss für uns. Eine Spezialität Turins ist Bicerin, ein Gemisch aus heisser Schokolade mit Espresso und einem Sahnehäubchen. Ein Muss für jeden Schokoladenliebhaber. Turin, als Hauptstadt des Piemont, ist allgemein bekannt für Schokolade. Deshalb finden sich an vielen Orten der Stadt kleine Geschäfte mit meisterhaften und liebevoll präsentierten Schokoladenkreationen.

Sowohl bei den gemeinsamen Essen, als auch bei den individuellen Mahlzeiten degustierten wir uns genussvoll durch wunderbare Spezialitäten. So gönnten wir uns Köstlichkeiten wie Brioche, Prosciutto mit Crostini, Tagliata di Manzo und Agnolotti, Tiramisù, Caffè – und eben: immer wieder Bicerin.
So lernten wir nicht nur die italienische Kochkultur und die piemontesischen Spezialitäten besser kennen, sondern genossen auch die Geselligkeit – ganz im italienischen Stil.

In dieser Projektwoche erhielten wir einen Einblick in eine wunderschöne und vielseitige Stadt und in verschiedene Facetten der italienischen Kultur. Wir haben uns trotz des schlechten Wetters sofort wohlgefühlt in Turin und können eine Reise dorthin nur empfehlen, besonders mit so guten Stadtführerinnen und Stadtführern wie Frau Basile, Frau Brupbacher und Herrn Mugheddu.

Deshalb: Grazie mille agli insegnanti.

Von Marion Müller und Antonia Schmid, G3L