Ding – ein paar letzte Plopps ertönen aus der Mikrowelle, dann ist es ruhig. Ich nehme die Tüte vorsichtig in die Hand und trage sie zu unserem Tisch. Ein buttriger Duft steigt daraus auf, der Duft einer Zwischenstunde. Alle haben ihre Schulsachen ausgepackt, Stifte liegen achtlos verstreut auf dem Tisch. Wirklich am Arbeiten ist jedoch niemand. Dazu fehlt die Motivation. Die Aufgaben für die nächste Lektion in letzter Minute abschreiben – für mehr reicht unser Antrieb nicht. Vielleicht ist es auch nur die Angst vor vier Stunden verordneter individueller Arbeitszeit (sprich: VIA!) die uns dazu bringt, überhaupt etwas zu tun. – Das Popcorn neigt sich langsam dem Ende zu. Jetzt stellt sich die Frage aller Fragen: Coop oder nicht Coop? Geld haben wir eigentlich keines, wie immer. Hunger hat auch niemand wirklich. Deshalb ist die Antwort klar: Coop. Vielleicht verleiht uns ja das Essen die nötige Kraft, den langen Schultag zu meistern. Einige nehmen Bestellungen auf und machen sich auf den Weg, die anderen bleiben da und besetzen den Tisch. Ich gehe natürlich mit, Sport und frische Luft sind schliesslich gesund; ein guter Ausgleich zu den vielen Kalorien. – Nachdem wir alle Nahrungsmittelwünsche erfüllt haben und unser Kleingeld an die Selfcheckoutkassen losgeworden sind, kehren wir zum Aqua zurück. Dort versucht gerade jemand, sich ins Schulnetz einzuloggen, um die Physiknote zu erfahren. Irgendwie klappt es aber nicht, und bald sitzen wir zu dritt um den Laptop und versuchen mit vereinten Kräften unser Glück. Meldung der Website: Falsches Passwort, Ihre Aktion wurde aufgezeichnet. Zum Glück sind wir keine Erstklässler mehr und lassen uns von so einer Meldung nicht beunruhigen. – Na also, geht doch. Nach kurzem Suchen finden wir die Prüfung. Mit einem Stern daneben. Ernsthaft jetzt? Warum trägt man eine Note ein, und keiner darf sie sehen? Deprimierend. Bald ist die Zwischenstunde vorbei, nun lohnt es sich auch nicht mehr, noch mit irgendetwas anzufangen. Lieber noch mit den Kollegen den neusten Tratsch austauschen. Beim sorglosen Plaudern kommen immer die spannendsten Geschichten ans Licht. Ein Blick zur Uhr zeigt uns, dass wir uns auf den Weg machen müssen, wenn wir nicht zu spät in die nächste Lektion kommen wollen. – Fazit der Zwischenstunde: nichts gelernt für die nächste Prüfung, gerade so knapp die Hausaufgaben erledigt, 500 Kalorien reingehauen und um sechs Franken zwanzig ärmer.
Von Evamaria Fuchs und Mirjam Sutter, G4L