2018, Porträt, Sage & Schreibe Nr. 27, Sport

Immer am Ball bleiben!

Er trainiert bis zu 18 Stunden pro Woche. Denn Volleyball ist seine Leidenschaft! Irian Mika ist ein wahrhaft grosser Spieler – nicht nur wegen seiner 192 cm Körperlänge: Der 20-jährige spielt im Nationalliga-A-Team von Volley Schönenwerd. Als Schüler der Sportabteilung der Alten Kanti stellt Irian jeden Tag unter Beweis, dass sich Spitzensport und Gymnasium bestens vereinen lassen!

Er hat den Volleyballsport im Blut. Der 20-jährige Sportkanti-Schüler Irian Mika scheint die Faszination für diese Sportart bereits mit der Muttermilch aufgesaugt zu haben! «Mein Vater war Volleyballtrainer, und ich habe ihn jeweils zu den Spielen begleitet. Auch meine Geschwister haben Volleyball gespielt – wir sind eine Volleyballfamilie. Selber zu spielen begonnen habe ich bereits im Kindergartenalter», erzählt Irian. Auch andere Sportarten, wie beispielsweise Fussball, haben ihn gereizt. «Ich bin aber immer wieder zum Volleyball zurückgekehrt. Heute kann ich mir keine andere Sportart vorstellen», meint der charmante Sportler – und er hat es in seinen jungen Jahren tatsächlich schon sehr weit gebracht, denn er spielt mit Volley Schönenwerd in der Nationalliga A!

Volleyball ist ein Actionsport! Auf dem Spielfeld bleibt keine Zeit, um lange nachzudenken, da ist Intuition gefragt! In dieser Teamsportart ist man ständig aktiv am Spielgeschehen beteiligt, Verschnaufpausen gibt es nicht, hier heisst es: immer am Ball bleiben! Sich blind auf seine Mitspieler verlassen zu können, selber Dreh- und Angelpunkt im Kampf um den Ball und die Punkte zu sein, das gefällt Irian. Teamgeist ist ihm wichtig. «Einzelsport wäre nichts für mich», sagt er denn auch mit Nachdruck.
Das Training ist intensiv. 16 bis 18 Stunden trainiert der Nati-A-Volleyballer wöchentlich. Natürlich gehören auch Phasen dazu, in denen ihm das Training weniger Freude bereitet und er ein Motivationsdown erlebt. «Die Saison-Vorbereitung kann sehr anstrengend sein. Man trainiert da viel Technik und Kraft, spielt wenig,» sagt er, «aber da muss man einfach durch, wenn man selber Fortschritte machen möchte und dem hohen Rhythmus der Spielperiode gewachsen sein will.»

Den Kampfgeist und den Durchhaltewillen, den Irian beweist, hatte auch schon sein acht Jahre älterer Bruder. Er war in der allerersten Sportklasse der Alten Kantonsschule Aarau. Für Irian war sein Bruder das sportliche Vorbild. Und heute bereut er zu keinem Zeitpunkt, ebenfalls den Weg der Sport-Kanti der AKSA gewählt zu haben: «Es war eine gute Entscheidung. So habe ich die Möglichkeit, mich intensiv dem Sport zu widmen und mich trotzdem auf die Matura zu konzentrieren, was für meine berufliche Zukunft wichtig ist.»

Tatsächlich gibt der reduzierte Stundenplan der Sportklasse Irian die Möglichkeit, ganz auf Sport zu setzen. Und als wäre das harte Trainingsprogramm eines Nati-A-Spielers nicht genug, drischt der 194 cm grosse Musterathlet die Bälle nicht nur in der Halle übers Netz, sondern spielt im Sommer auch gerne im Sand. Müsste sich Irian zwischen Volleyball in der Halle und Beachvolleyball entscheiden, so würde er auf die Ballsportart im Sand setzen. Obwohl er Beachvolleyball weniger häufig trainiere, mache es ihm grundsätzlich mehr Spass, im Freien zu spielen. «Weil man Beachvolleyball zu zweit spielt» erklärt er, «hat man viel mehr Möglichkeiten, einen Ballwechsel zu beeinflussen. Beachvolleyball ist um einiges intensiver als Volleyball. Das Spiel im Sand braucht einerseits unglaublich viel Kraft, und andererseits ist die Athletik sehr wichtig.»

Zum Sport gehören auch Niederlagen. Inzwischen fällt es Irian nicht mehr schwer, solche einzustecken: «Wichtig ist, dass man nach einem Spiel sagen kann, sein Bestes gegeben zu haben. Dann verschmerzt man auch eine Niederlage.»
Sein Bestes geben muss Irian auch diesen Sommer, denn für den Nati-A-Volleyballer steht die Matura an. Der anschliessende Zivildienst und das geplante Architektur-Studium werden das intensive Training massiv einschränken. Trotzdem wird es für Irian auf jeden Fall weitergehen mit «seiner» Sportart, denn eines steht fest: Ein Leben ganz ohne Volleyball wäre für Irian undenkbar.

Von Nadine Girod, G3L