Aarau Talks
«Grüezi, mir sind vom sage&schreibe-Team, aso kenne Si jo sicher, das isch s Magazin vo der Alte Kanti. Mir machen es Stroosse-Video zum Thema Zuekunft. – Händ Si Luscht, debii z sii?»
«Grüezi, mir sind vom sage&schreibe-Team, aso kenne Si jo sicher, das isch s Magazin vo der Alte Kanti. Mir machen es Stroosse-Video zum Thema Zuekunft. – Händ Si Luscht, debii z sii?»
Ausgestattet mit Kamera und Stativ fahren wir zur Primarschule Möriken-Wildegg und besuchen die sechste Klasse von Nicole Tahedl. Im Gruppenraum stellen wir sechs Schülerinnen und Schülern Fragen zur Zukunft.
Von Leonie Kihm, Melody Peus und Jessica Pinto Guerreiro, G21K
Gesetze sind juristische Setzungen. So leicht lassen sie sich nicht verändern. Genau dies aber verlangt der rasant fortschreitende gesellschaftliche und technologische Wandel. Wie soll das gehen, und wo setzt man in Zukunft die Schwerpunkte? – sage&schreibe hat nachgefragt beim Aarauer Oberrichter Dr. Lukas Cotti.
Von Nathalie Tanner und Ella Karg, G21K
Arten verändern sich, so auch Homo sapiens. Was offensichtlich für seine kulturellen Errungenschaften gilt, stimmt auch für seine natürlichen Eigenschaften, bestimmt durch sein Erbgut. Was, wenn wir diese genetische Entwicklung aktiv beeinflussen und gestalten wollten? Wo könnten wir ansetzen, und wie müssten wir dabei vorgehen? Ein weihnächtliches Gedankenspiel.
Von Michael Kappeler, Lehrer für Biologie
Von Sebastian Grüninger, Lehrer für Geschichte Geschichte ist eine Rekonstruktion der Vergangenheit. Das lernen alle meine Schülerinnen und Schüler in den ersten Geschichtsstunden. Nur ist das mit der Rekonstruktion so eine Sache. Denn jede Rekonstruktion hat auch mit Interpretation und politischen Interessen zu tun. So ist es wenig erstaunlich, dass es beispielsweise nicht die eine Rekonstruktion des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine gibt. Vielmehr haben der russische Präsident, die grosse Mehrheit der Russinnen und Russen, aber auch viele der sogenannten «Putin-Versteher» hier im Westen eine andere Version der Geschichte als neutralere Betrachter. Wenn Rekonstruktion also nicht faktenbasiert geschieht, haben wir es nicht mit historischen Wahrheiten, sondern mit Geschichtsklitterung zu tun, mit Fake News und letztlich mit politischer Propaganda. Grundsätzlich wirken sich Umdeutungen von historischen Fakten nicht nur auf die Gegenwart aus, sondern sie sind auch eminent zukunftswirksam. Dies ist gerade angesichts einer zu befürchtenden neuen Teilung der Welt in Demokratien und autoritäre bis totalitäre Diktaturen problematisch, befördert aber auch massiv die Spaltung innerhalb der westlichen Gesellschaften. Selbstverständlich sind politische Blockbildungen und Spaltungstendenzen in pluralistischen Gesellschaften …
Die Gegenwart gestalten. Im Moment leben. Irgendwie versuchen wir das ja alle. Immer wieder aber bremst uns dabei die Erinnerung aus, denn die Vergangenheit hat uns zu dem gemacht, was wir sind. Und die Zukunft? Für uns alle ein weisses Blatt, das wir beschreiben sollen. Das ist unheimlich.
Von Alexandra Ellena und Erza Gashi, G21K
Schon immer hat die Menschheit über die Zukunft nachgedacht, und noch heute hat sie viele Ideen, wie sie wohl aussehen wird. Dies zeigt sich insbesondere in den Bereichen Religion, Literatur und Film. sage&schreibe präsentiert eine Auswahl von ganz unterschiedlichen Auseinandersetzungen mit der Zukunft.
Von Alexandra Ellena, Jakob Hechler, Mila Schwyter, G21K
Während man früher mangels Alternativen im richtigen Leben nach einer Partnerschaft suchte, sieht das heute ganz anders aus. Zahlreiche Internet-Plattformen ermöglichen Dating im virtuellen Raum. Selbst vor laufenden Fernsehkameras lässt sich das Beziehungsglück suchen. Und in der Zukunft? Werden wir bald unseren Avatar zum ersten Date schicken?
Von Luisa Dambach und Alessia Marta Hostettler, G21K
Ein Lehrer für Wirtschaft und Recht und ein Informatiklehrer im Gespräch über die Zukunft – das allein ist schon spannend. Und wenn es sich dabei um die älteste und die jüngste Lehrperson an der Alten Kanti handelt, erst recht.
Von Jason Browne, Informatiklehrer, und Jürg Hörner, Lehrer für Wirtschaft und Recht
Eine der wenigen Gewissheiten im Leben ist zweifellos die Unumstösslichkeit dess Todes. Könnte man denken. Denn schon bald wird der Tod möglicherweise nicht mehr das Ende des Lebens sein, sondern der Anfang zu einem neuen. Dies jedenfalls ist das Forschungsgebiet der Kryobiologie, die damit experimentiert, Tote einzufrieren, um sie zu gegebener Zeit wieder zum Leben zu erwecken.
Von Jessica Pinto Guerreiro und Hanna Siegel, G21K
Klimakrise, Migration, steigende Energie- und Lebenshaltungskosten, rekordhohe Krankenkassenprämien – selten war die Schweiz mit so vielen existenziellen Problemen gleichzeitig konfontiert. Nachhaltige Lösungen erhoffen wir uns von der Politik.
Von Nathalie Tanner und Sorin Lababidi, G21K
Die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Zukunft ist ein verhältnismässig junger Forschungszweig. Die Zukunftsforschung versucht Trends und Entwicklungen in den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft oder Innovation frühzeitig zu erkennen, damit uns die Zukunft nicht unvorbereitet trifft. – sage&schreibe hat mit der renommierten Zukunftsforscherin Karin Frick vom Gottlieb Duttweiler Institut gesprochen und unter anderem gefragt, wie genau man etwas erforscht, was es noch gar nicht gibt.
Von Leonie Kihm und Luisa Dambach, G21K
Hausmusik, eine jahrhundertealte Tradition, beschreibt das gemeinschaftliche Musizieren in den eigenen vier Wänden. Dabei vereinen sich Familie, Freunde und musikbegeisterte Nachbarn, um in entspannter Atmosphäre zusammen zu musizieren. Dieses intime Musikerlebnis schafft eine einzigartige Magie, die in größeren Konzertsälen selten erfahrbar ist.
In der Schweiz werden laut Bundesamt für Statistik jährlich knapp 20’000 Menschen Opfer von häuslicher Gewalt. Bei mehr als 70% der Fälle handelt es sich um Frauen. Als Zufluchtsort für betroffene Frauen und deren Kinder gibt es in der Schweiz 23 Frauenhäuser. sage&schreibe hat Rosmarie Hubschmid, die Leiterin des Frauenhauses Aargau-Solothurn, über Zoom getroffen und Einblick erhalten in eine wichtige Institution.
Zweifellos ist es die Wohnungseinrichtung, die uns ein Gefühl von Behaglichkeit und Zuhause-Sein vermittelt. Die gemütliche Sofa-Ecke, der grosse Esstisch, ein Bücherregal, vielleicht. sage&schreibe wollte wissen, wie die Schweizerinnen und Schweizer wohnen, und hat einen gefragt, der sich auskennt: Ralph Hasler, Mitglied der Geschäftsleitung und Regionalverkaufsleiter von Pfister.
Mit Pflanzen das Raumklima verbessern. Genau das verspricht die Zürcher Firma Oxygen at Work. Ein revolutionäres Konzept für attraktivere und gesündere Büros? Oder nur Hokuspokus? – sage&schreibe ist der Sache auf den Grund gegangen und hat Manuel Winter, den CEO von Oxygen at Work, zum Gespräch getroffen.
Nach dem völkerrechtswidrigen russischen Angriff auf die Ukraine fühlten sich Anna Pavlova und Liudmyla Pavlova nicht mehr sicher in ihrem eigenen Land. Mutter und Tochter versuchten der ständigen Bedrohung zu entkommen und verliessen die Ukraine. Seit April 2022 leben die beiden zusammen mit drei Landsleuten am Hallwilersee. Angst um ihr Leben brauchen sie keine mehr zu haben. Doch die Angst um ihre Lieben nimmt ihnen keiner.
Grösser ist besser? Dies gilt nicht für die Aarauer Stadträtin Angelica Cavegn Leitner und ihren Ehemann. Sie wohnen nämlich schon seit eineinhalb Jahren in einem Tiny House im Garten ihres «alten» Hauses, das sie ihren Töchtern übergeben haben. Wir haben die Aarauer Stadträtin besucht und sie üner das Grosse und Kleine befragt.
Die obigen Zeilen stehen in «Värsli, Liedli, Sprüchli», einem illustrierten Buch, das mir meine Gotte zur Taufe geschenkt hatte. Es lag fünfzehn Jahre lang in einer Kiste im Keller, zusammen mit meinem Testatheft der Musikakademie Basel und meiner ersten mit Computer verfassten Bez-Hausarbeit aus dem Jahr 1993 zum Roman «Ingenieur Andrées Luftfahrt» von Per Olof Sundman.
Freitagabend in Zürich. Die Sonne zeigt sich nach langer Zeit wieder einmal und die Stimmung in der Stadt ist super. Tout Zürich ist auf den Strassen unterwegs, auch Touristinnen und Touristen aus aller Welt – perfekte Bedingungen für ein sage&schreibe-Strasseninterview und eine einzige Frage. Eine ziemlich einfache Frage. Wobei…
Die klassische Wohnsituation von Studentinnen und Studenten: die Wohngemeinschaft. sage&schreibe hat eine Neun-Personen-WG in Zürich besucht, um mehr über das studentische Zusammenleben zu erfahren. Red und Antwort gestanden sind zum einen die 22-jährige Jelena Hufschmid, die an der Uni Zürich Veterinärmedizin studiert und seit November 2020 in der WG lebt, zum anderen Janick Baumann, 23, der Gesundheitswissenschaften und Technologie an der ETH studiert und Mitte Juni in die WG eingezogen ist.
Eine Sprachlehrerin und ein Sprachlehrer diskutieren über den Begriff «Zuhause» und merken schnell, dass dabei noch viele andere Begriffe mitschwingen.
«Die Zeit ist kein Sumpf, sie ist Strom. Alle Völker nennen sie so, und mit Recht. Denn Stillstand ist nirgends, sondern fortwährender Wandel der Dinge und darum Verwandlung von Allem», schrieb der aus Magdeburg stammende und in Aarau sesshaft gewordene Publizist Heinrich Zschokke (1771 – 1848) im Jahr 1817 in seinen «Überlieferungen zur Geschichte unserer Zeit».
Vielleicht merken wir es nicht jeden Tag, aber sie macht etwas mit uns: die Zeit. Dabei wissen wir vielleicht nicht einmal genau, was das überhaupt ist. – Aber man kann ja fragen.
Im Schweizer Mittelland soll das Mittelalter wieder lebendig werden. Möglich macht es der Verein «abenteuer – zeitreise», welcher den Nachbau einer Siedlung plant, wie sie zwischen 1000 und 1500 n. Chr. ausgesehen haben könnte. Wir haben uns zusammen mit Silvia Aeschimann, der Initiantin des Projekts, einerseits auf eine Zeitreise zurück ins Mittelalter begeben, andererseits aber auch auf eine Reise in die Zukunft, denn die Umsetzung des Projekts steht noch in den Sternen.
Sandresegarem Tharmachandran ist 73 Jahre alt und bereiste dank seiner Arbeit auf Frachtschiffen Länder wie Brasilien, Japan, Amerika, Kanada, Saudi-Arabien und viele weitere. Er flüchtete wegen des Bürgerkriegs aus Sri Lanka und lebt heute in der Schweiz. – Ein Porträt über einen Menschen mit einer besonderen Beziehung zur Zeit.
Wer die Zeit nicht hat, muss sie sich nehmen. Genau das haben ein Mathematiker und ein Anglist der Alten Kanti getan. Und sich unterhalten über eines der ganz grossen Themen: die Zeit. Ihr Wortwechsel beweist: Langweilig geworden ist ihnen dabei nicht.
Von Demenzkranken heisst es oft, sie hätten den Bezug zur Zeit verloren. Tatsächlich verlieren viele das Gefühl für Tag und Nacht, sind mit dem normalen Tagesablauf überfordert. Nicht wenige ziehen sich dann in eine für Aussenstehende verschlossene Vergangenheitswelt zurück. Was macht diese Krankheit mit den Betroffenen? Wie verändert sie insbesondere den Umgang mit der Zeit? sage&schreibe hat nachgefragt bei Ralph Juchli, Wohngruppen-Teamleiter auf der Demenzabteilung des Alterszentrums Haslibrunnen in Langenthal BE.
Für den Rest des Lebens eingesperrt sein. Wegen weniger Minuten, wegen eines grossen Fehlers. Das ist die Realität von B. der heute 56-Jährige wurde im April 2009 festgenom- men und bekam achteinhalb Jahre später das Urteil. Seither verbüsst er eine lange Frei- heitsstrafe in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Lenzburg.* Vor seinem Tod wird er das Gefängnis wahrscheinlich nicht mehr verlassen. Wie er damit umgeht, was das mit einem Menschen macht und was Zeit für ihn bedeutet – mit sage&schreibe hat er darü- ber gesprochen.
Von Dr. Herbert Hunziker
Von Michael Schraner, Musiklehrer
Die Uhrmacherei hat eine lange Tradition in der Schweiz. Uhren verraten mehr als nur die Zeit. Um den Geheimnissen, welche sich hinter den Uhren verstecken, auf den Grund zu gehen, haben wir die Uhrmacherin Rebekka Meier in der Uhrenstadt Grenchen besucht. Sie betreibt dort in der alten Michel-Villa seit Jahren ein Uhrenatelier.
Eine Hunderasse? Oder vielleicht Kampfsport? Mit beidem hat Shiatsu nichts zu tun. Shiatsu kommt ursprünglich aus der fernöstlichen Medizin und ist eine Therapie- beziehungsweise Massageart. Um mehr über Shiatsu herauszufinden, haben wir Elena Ritmeisters, ausgebildete Shiatsu -Therapeutin, in ihrer Praxis in Aarau besucht.
Von Alexandra Ihle, G19A
Von Dr. Michael Schär, Chemielehrer
Desiring or being in multiple romantic relationships at the same time is called polyamory. Orion Toivonen from Scotland was willing to talk openly about polyamory by answering a few questions surrounding themes such as closeness, love or jealousy.
Assunta Amatucci ist gelernte Sexualbegleiterin und Berührerin für Menschen mit Beeinträchtigung. Wir haben die 55-Jährige in ihrer Praxis in Solothurn besucht, um mehr über diese noch immer weitgehend tabuisierte Arbeit zu erfahren. Wir wollten wissen, wie sie mit ihren Klientinnen und Klienten umgeht und was für sie Nähe bedeutet.
Nicht selten zeigt sich erst im Gespräch die wahre Komplexität der Welt – oder wenigstens des vertrauten Begriffs «Nähe». Aber wenn ein Romanist und eine Germanistin zusammen reden, ist auch der Stift nicht weit – und das Flüchtige wird in kondensierter Form fassbar gemacht.
Der Mensch ist ein soziales Wesen und auf die Nähe zu seinen Mitmenschen angewiesen. Aber was, wenn man diese Nähe in seinem Umfeld nirgends finden kann? Genau diese Zielgruppe spricht «rent a friend» an, das Online-Portal, welches Menschen, die sich einsam fühlen, einen unkomplizierten Weg zu neuen Freundschaften verspricht. Der einzige Haken dabei: Man muss den gemieteten «friend» für die gemeinsam verbrachte Zeit bezahlen. Geniale Geschäftsidee oder schamloses Ausnützen von Einsamkeit? Wir haben den aus Deutschland stammenden Wahl-Basler Leon C. gefragt, einen der potenziellen Friends, die gebucht werden wollen.
In vielen Sportarten, aber auch im künstlerischen Bereich ist der Körperkontakt als besondere Form von Nähe zentral. Haut, Schweiss, Atem – wie fühlt sich solch extreme Nähe an? Wir haben den mehrfachen Kickbox-Weltmeister Rocco Cipriano, den «eidgenössischen» Schwinger Nick Alpiger und die Tänzerin und Choreographin Brigitta Luisa Merki getroffen und nach ihren Erfahrungen gefragt.
Unser Selbstwert hat sehr viel mit Nähe und sicheren Bindungen bereits im Säuglings- und Kindesalter zu tun. Die Tatsache aber, dass 40 bis 50 Prozent der Menschen als Kind eine unsichere Bindung erfahren haben, lässt aufhorchen. Prof. Dr. Guy Bodenmann, ein führender Experte in der klinischen Paar- und Familienpsychologie, gibt im Interview vertiefte Einblicke in die Thematik der Bindung beziehungsweise Bindungsstörung im Kindesalter.
Insbesondere Menschen mit Downsyndrom wird ein offener und herzlicher Umgang mit ihren Mitmenschen zugeschrieben. Der Aargauer Simon Federer ist da keine Ausnahme. Was ihn aber besonders macht: Als Masseur hat er eine besondere Art von Nähe zu seinem Beruf gemacht. Von Rahel Furrer und Regina Knüsel, G19A
Einen ganz besonderen Beruf hat das Luzerner Medium Maria Piazza. Sie sieht sich als mediale Lebensberaterin, als Vermittlerin zwischen der geistigen und der materiellen Welt und hat daher eine eher ungewöhnliche Nähe zu Verstorbenen. Im Interview gibt sie Einblick in ihre Arbeit, ihre besonderen Fähigkeiten und ihre Beziehung zum Reich der Toten. Von Amina Colombo und Elin Cattaneo, G19A
Mehrere romantische Beziehungen zur gleichen Zeit leben wird als Polyamorie bezeichnet. Genau in so einer Beziehung lebt der Schotte Orion Toivonen, welcher bereit war einige Fragen zur Polyamorie zu beantworten. Dabei werden Themen wie Nähe, Liebe oder Eifersucht in polyamorösen Beziehungen behandelt. Von Valeria Tomassini und Paynavi Punithakumar, G19A
Ende November trafen sich drei weisse verheiratete Männer, mittleren Alters im Zimmer15 und diskutierten zwei Stunden lang mehr oder weniger erfolgreich über den BegriffLifestyle. Getrunken haben sie dazu ein Appenzeller Quellfrösch, welche einer der dreiaus einer weissen 5-Rappen-Plastik-Tüte des nahen Grossverteiler gezaubert hatte.
Ein Künstler-Atelier, ausgestattet mit verschiedensten Werkzeugen. An den Wänden hängen nebst Tiergeweihen Fotos von Landschaften und unendlichen Weiten – aus Grönland oder Patagonien. Eines ist darauf immer zu erkennen: ein Mann, der sich ein Ziel gesetzt hat. Sei es als Expeditionsführer in der Arktis oder als Gleitschirmpilot mit einer Gämse als Passagier im Arm – seine Lebensart bedeutet Risiko. – Wir befinden uns im Büro von Thomas Ulrich. Und was für uns auf den ersten Blick nach Risiko aussieht, ist in Wahrheit detaillierte Planung.
Mark alias Kira Lafleur hat in der Kunst, in Drag zu performen, das Glück gefunden. Wir haben die 21-Jährige Aargauerin, eine Grösse in der Zürcher Drag-Szene, über Zoom zu ihrer nicht alltäglichen Kunst befragt und einen jungen Menschen kennengelernt, dem es ein Anliegen ist, seine Leidenschaft mit anderen Menschen zu teilen, aber auch Missverständnisse zu klären und mit Vorurteilen aufzuräumen.
Viktoria Dzhamgarova, Armenierin aus der Ukraine, und Suthasini Punithakumar, aus Sri Lanka, sind beide in die Schweiz ausgewandert. Sie erzählen, wie sie die Kultur ihrer Heimatländer hier leben und weitergeben.
Es war das Buch «The Magic of Tidying-up», das Carla Opetnik den Anstoss für ihre besondere Lebensweise bot. Heute ist es Carla selbst, die ihre Mitmenschen «mit einer Prise Ungeduld» und grossem Engagement zum Nachdenken bewegen will, um die Welt ein Stück offener – grüner – zu machen. Ihre Leidenschaft vermittelt die Zürcher Studentin in zahlreichen Projekten wie «bonnieversum» oder «minimalwastezurich». Im Web-Interview bietet sie uns einen Einblick in eine alternative Welt –eine, welche die Bedeutung von Konsumverzicht thematisiert und den Begriff der «Nachhaltigkeit» in ein neues Licht rückt.
Die Jenischen, oft auch «Fahrende» genannt, gehören zu einer Minderheit in der Schweiz, der von der Gesellschaft wegen ihrer Lebensart nicht selten mit Zurückhaltung, Misstrauen oder gar offener Ablehnung begegnet wird. Wir wollten genauer wissen, was das für ein Leben ist, wenn man während der Sommermonate mit der ganzen Familie von Ort zu Ort zieht. Daniel Huber, Präsident der Radgenossenschaft Zürich und heute «sesshaft», hat sich unseren Fragen gestellt.
Beim Wort Lifestyle handelt es sich wortgeschichtlich um eine doppelte Entlehnung: Zuerst übernahm das Englische den Begriff aus dem Deutschen, dann kam er als Rückentlehnung wieder ins Deutsche zurück. Das Zentrum für digitale Lexikographie der deutschen Sprache zeichnet den Weg des Wortes sehr präzise nach. Demgemäss wird der Begriff Lebensstil des Individualpsychologen Alfred Adler im Jahr 1929 auf Englisch mit «life-style» (mit Bindestrich) wiedergegeben. Erst ab 1946 erscheint lifestyle als eigener Eintrag im Oxford English Dictionary mit der Bedeutung «style or way of living». Das neue englische Wort verbreitet sich anschliessend über den Bereich der Individualpsychologie hinaus in den der Soziologie: Der Begriff Lebensführung von Max Weber wird 1958 mit «style of life» übersetzt, und Louis Wirth gibt seinem Aufsatz den Titel Urbanism as a Way of Life, deutsch: «Urbanität als Lebensform». Aus der Soziologie wird der Begriff lifestyle in die entstehende Konsum- und Werbeforschung übernommen und Ende der Achtzigerjahre zurück ins Deutsche entlehnt. Allerdings verengt sich dabei die Bedeutung: Im Englischen heisst lifestyle dasselbe wie das deutsche «Lebensstil», im Deutschen dagegen ist lifestyle ein …
Ziehen im Oberschenkel, Schmerzen im linken Knie. Toxische Männlichkeit, zumindest in Bezug auf den Säurehaushalt der Beinmuskulatur. Dranbleiben! Dem Typen hinter mir gestehe ich so kurz vor der Passhöhe kein Überholmanöver mehr zu. Die Lippen sind trocken, der Atem geht stossweise, das Merinotrikot nimmt den Schweiss zuverlässig auf. Vorfreude auf die obligate Cola Zero auf einer Scheitelhöhe von 2239 Metern.
Schon seit fast elf Jahrhunderten lebt im Kloster Einsiedeln eine Gemeinschaft der Benediktiner. Sie lebt nach der Regula Benedicti, dem Kodex des heiligen Benedikt. Ein Tag im Kloster ermöglichte uns einen Einblick in die Lebensart und die Gedankenwelt der Einsiedler Mönche.
Eine Woche Ferien auf dem Campingplatz – gut. Aber wie ist es, wenn die Ferien zum Alltag werden, das Wohnmobil zum Zuhause wird? Wir wollten wissen, was das für ein Leben ist, und haben einen Besuch gemacht auf dem Campingplatz «Seeblick» im luzernischen Mosen.
Totenmasken haben in fast allen Gegenden der Welt Tradition. Dieses Phänomen, das Gesicht eines Toten mit einer Maske zu bedecken, reicht weit in die Geschichte zurück und kommt bis zum heutigen Tag vor.
Einmal im Jahr ist es so weit – jeweils am Montag nach Aschermittwoch beginnen in den Strassen Basels mit dem Morgenstreich um vier Uhr früh die «drey scheenschte Dääg»: die Basler Fasnacht. Obwohl sie auch 2021 der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen ist, haben wir uns auf die Suche nach dem Geheimnis der berühmten Larven gemacht.
Wie wichtig sind unsere Bräuche heute noch? Manche geraten in Vergessenheit, andere werden immer noch von ganzen Regionen gelebt. Ganz besonders Bräuche, in denen Masken eine zentrale Rolle spielen, scheinen trotz (oder wegen!) ihrer jahrhundertelangen Geschichte nach wie vor im Trend zu sein. Worin also liegt die Faszination von Masken im Brauchtum? Und was verbirgt sich dahinter?
Das Thema Verschleierung war schon immer Brennstoff für angeregte Auseinandersetzungen, und gerade seit der Abstimmung über das Verhüllungsverbot im März 2021 steht insbesondere der Niqab im Mittelpunkt der Diskussion. Maske? Erniedrigende Verhüllung? Oder religiöses Bekenntnis? –- Und was ist eigentlich mit dem Kopftuch? Fatima Musliju, Schülerin einer dritten Klasse an der Alten Kanti und überzeugte Kopftuchträgerin, gibt Auskunft über ihre Überzeugungen, ihre Haltung zu Niqab und Kopftuch und über ihre Erfahrungen im Alltag.
Die Welt des Nō-Theaters lädt uns zu einer Reise in die japanische Mythologie ein, aus der die Stücke, Figuren und das Bühnenbild entspringen. Besonders berühmt: die Nō-Masken, welche Furcht und Faszination zugleich erwecken.
Von Katrin Brupbacher, Geschichtslehrerin
Ein Treffen ohne Maske in Zeiten von Corona? Schwierig. Es sei denn, man trifft sich im virtuellen Raum. Immerhin eine der wenigen Möglichkeiten, wieder mal ganze Gesichter zu sehen. Genau das haben eine Geografin und eine Sprachlehrerin der Alten Kanti getan. Dass der im Chatraum Microsoft Teams geführte Wortwechsel dann ausgerechnet um das Thema Masken kreist – wen wunderts!
Lichtnahrung bezeichnet verallgemeinernd und vereinfachend eine Ernährungsweise, bei der angeblich die Energie aus Sonnenlicht als Hauptnahrungsquelle dient. Dies ist Bestandteil eines esoterischen Konzeptes, das auch als «Breatharianismus» bezeichnet wird. Breatharianisten glauben, dass aus Licht alle lebensnotwendigen Stoffe gewonnen werden können. In Extremfällen verzichten sie deshalb auf die Aufnahme jeglicher herkömmlicher Nahrung, inklusive Flüssignahrung wie Suppen und Säfte.
Grün, Blau, Violett – Polarlichter machen aus einem dunklen Nachthimmel ein faszinierendes Farbenschauspiel.
Abnehmend, zunehmend, voll, leer. Der Mond hat viele Gesichter und weckt seit dem Beginn der menschlichen Existenz unsere Neugierde. Es existieren etliche Mythen über den hellsten Himmelskörper am Nachthimmel. Der wohl bekannteste ist der des schlechten Schlafs. Nicht selten wird eine unruhige Nacht auf den vollen Mond geschoben. Auch manche Kritiker, die von unwissenschaftlichen Deutungen sonst nicht viel halten, geben zu, dass sie dann schlechter schlafen. Aber was steckt wirklich dahinter?
Sobald eine Sirene ertönt oder ein Blaulicht auftaucht, Marcel Klauenbösch ist sich sofort bewusst: «Meine Kollegen haben einen Einsatz.» Seit über 20 Jahren ist der grosse Mann mit dem verschmitzten und warmen Lächeln im Rettungsdienst tätig.
Das Theater lebt von der richtigen Beleuchtung. Der Job eines Lichtdesigners ist es, die Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Theaterbühne ins richtige Licht zu setzen. sage&schreibe hat mit dem Zürcher Lichtkünstler Michael Omlin gesprochen und rückt ein wichtiges, aber oft unterschätztes Handwerk für einmal ins Spotlight.
Licht spielt in den meisten Kulturen und Religionen eine zentrale Rolle und gilt gemeinhin als Symbol für Leben, Wärme und Göttlichkeit. Dies ist der Versuch einer Auslegeordnung im Bereich der griechischen und ägyptischen Mythologie.
Ob die Sonne scheint oder nicht – Licht gehört für uns vielleicht zum Selbstverständlichsten, was es gibt. Aber es macht so einiges mit uns, auch dann, wenn es nicht da ist. sage&schreibe sprach mit dem Psychotherapeuten Bruno Sternath darüber, was für einen Effekt Licht auf uns Menschen und insbesondere unsere Psyche hat.
Zu «Licht» ist das meiste schon gesagt. Wenigstens vom literarischen Standpunkt aus. Kein Schriftsteller, von der Zeit auf den Sockel gehoben, der nicht irgendetwas übers Licht gesagt hätte. Seitenweise könnte ich sie hier abfeiern, von Novalis über Mörike bis zu Michael Krüger. Allerdings, selbst wenn schon alles gesagt wurde, sind wir doch, wir Allwissenden, wir Herren dieser Welt, Beherrscher aller Feuer, stets aufs Neue gebannt, wenn Helios, Sohn des Hyperion und der Theia, seine Pferde schirrt und gleissend ins Firmament steigt, auch wenn wir couldn’t say exactly where the night became the day*, um nun doch einen dieser Dichter zu zitieren, wenn auch keinen deutschsprachigen. Unabhängig aber, wie weit sich unsere Spezies von ihrem Urgrund entfernt, sie bleibt doch bis zum heutigen Tag gebannt vom archaischen Schauspiel der Sonnenauf- und -untergänge, zwar weniger als Pendlerhorde abends auf den Bahnhöfen denn als Pauschaltouristen beim Sundowner in der Ägäis. Womöglich eine Alterserscheinung, dass mir der Sonnenaufgang mittlerweile näher liegt als der Untergang. Und so stehe ich frühmorgens immer wieder draussen im Dämmerlicht und harre der Sonne, deren …
Schillernde, sandkorngrosse «Glühwürmchen» schweben im Wasser der Nordsee oder vor Puerto Rico und lassen den Ozean in grünlich-blauem Licht leuchten. Klingt wie ein Märchen? – Ist aber Wirklichkeit.
Kein anderer Beruf hat so viel mit Licht und Schatten zu tun, wie der der Hebammen. Menschen, die einem Kind in eine neue Lebenswelt helfen. Saskia Zulauf, Hebamme im Kantonsspital Aarau, erzählt von ihren Erfahrungen in diesem alten Beruf.
Vom Holzofen in der Alphütte bis zu Lichtgestalten in Zeiten von Klimawandel und Corona: Ein Historiker und eine Theologin lassen sich vom Begriff «Licht» zu einer eindrücklichen gemeinsamen Gedankenreise inspirieren.
Ein Essay über die Eigenschaften des Lichts
Peter Widmer – Doktor für Philosophie, Mitglied der International Association for the Study of dreams, Meditationslehrer und Geschäftsführer des Zen-Zentrums Basel – beherrscht seit vielen Jahren das luzide Träumen. Wir haben ihn in Basel getroffen.
Das Leben ist eine Reise, die uns verändert. Und die die Wünsche, die Sehnsüchte? Verändern sie sich mit? Hören wir gar irgendwann auf zu träumen? – Antworten auf diese Fragen hat die 86-jährige Annelies Hubler.
Weltwahrnehmung. Welch eine Vieldeutigkeit schwingt in diesem einen Wort. Wie kaum ein zweites in der deutschen Sprache vermag es sämtliche Ausrichtungen des menschlichen Ingeniums zu umreissen. Jede Meinung, jede Ahnung und Erinnerung, gar jede emotionale Regung ist Weltwahrnehmung, vorausgesetzt man bezieht die Begrifflichkeit Welt auf alles Äussere, das den Menschen umgibt und auf ihn wirkt – so auch die Begegnung mit sich selbst –, und bezeichnet Wahrnehmung als Informationsfluss aller Sinne.
Der Vorhang geht auf, die Artisten des «Jour de fête» erwecken die Manege zum Leben und versetzen das Publikum in Staunen. Das Thema der 35. Monti-Inszenierung ist das bunte Treiben eines Jahrmarktes. Der Circus Monti ist bekannt für seine träumerischen und atemberaubenden Vorstellungen mit Artisten aus aller Welt. Sobald die Show beginnt, befinden sich die Zuschauer in einer Traumwelt. Und was ist das für ein Leben, wenn die Lichter gelöscht sind? Wir haben hinter die Kulissen geschaut.
«Mami? Was schreibst du denn übers Träumen?» – «Ja, was denkst denn du, was Träumen ist?» Als Antwort auf meine Frage präsentiert mir meine 6-jährige Tochter kurze Zeit später die zwei folgenden Skizzen mit der Erklärung: «Träumen ist wie Denken – aber beim Träumen schläft man und beim Denken ist man wach.»
Wunschträume, Albträume – im Traum widerfährt uns allerlei Schönes und Belastendes. Wir alle träumen. Wir sprechen von zerplatzten Träumen, Traumreisen, Traumjobs, Traumfrauen oder Traumprinzen. Und wenn eine Altphilologin mit einem Chemiker ins Gespräch kommt, wirds richtig interessant.
Seit seiner Kindheit steht der heute 23-jährige Jongleur Mario Muntwyler in der Manege des Circus Monti. Was ist das für ein Leben, und wie geht er damit um?
Peter Fischer ist Fachpsychologe für Psychotherapie in einer Gemeinschaftspraxis in Zürich, oberhalb des Freud-Institutes. Er empfängt das sage&schreibe-Team, um über Träume und die Traumdeutung zu sprechen, aber auch Einblicke zu geben in die professionelle Auseinandersetzung mit den Botschaften des Unbewussten.
Plötzlich funkelt’s, da, ein Schimmer, neben mir ein Glanz Licht durchbricht die Fluten, wunderbarer Farbentanz Helle Flammen züngeln in der kleinen Lampe drin Führen mich auf immer neuem Weg zum tiefsten Sinn.
Sie hat angefangen wie alle anderen auch. Doch was Nora Meister von anderen Sportlerinnen mit Handicap abhebt, ist ihre unglaubliche Willensstärke. Bereits mit 13 Jahren schwamm die Gymnasiastin an ihrer ersten Europameisterschaft. 2020 möchte sie in die Königsklasse einsteigen.
Beat Lehmann, mit was für Emotionen sind Sie im Grand Casino Baden konfrontiert? In unserem «House of Entertainment» setzen wir auf eine Atmosphäre voller Spass, Spannung und Entspannung. Wir freuen uns mit unseren Gästen über ausserordentliche Gewinne, sind mit Rat und Tat aber auch da für sie, wenn es mal nicht nach Plan läuft.
Kindern, die während Wochen, manchmal Monaten im Spital sind, ein Lächeln ins Gesicht zaubern, zwischen Therapien und Arztterminen ein paar Momente von Leichtigkeit und Glück schenken – dies haben sich die sogenannten Traumdoktoren zur Aufgabe gemacht. Liz Monteleone ist eine von ihnen. Wir haben sie im Kantonsspital Baden getroffen.
Für den grossen Aargauer Mensa-Check haben wir alle sechs Mittelschulen im Kanton besucht, mit den Verantwortlichen gesprochen und das Essen vor Ort getestet. Über tausend Gäste gehen in den jeweiligen Mensas täglich ein und aus. Drei bis vier Menüs werden angeboten, darunter mindestens ein vegetarisches. Doch worin unterscheiden sich die Mensas überhaupt? Für den ersten Teil des Mensa-Checks haben wir die Mensas in Baden, Wohlen und an der Neuen Kantonsschule Aarau auf Herz und Nieren geprüft.
Glück ist als Dauerzustand im Plan der Schöpfung nicht vorgesehen. Diese melancholische Einsicht verdanken wir Sigmund Freud, dem 81-jährigen Hellmuth Karasek und der Firma Ikea. Freud schrieb sie 1930 in Das Unbehagen in der Kultur nieder; der berühmte Literaturkritiker Karasek zitierte sie 2015 in einem Werbespot für Ikea: In einem behaglichen Sessel rezensiert Karasek «das meistverbreitete Buch der Welt», nämlich den Ikea-Katalog. Er liest: «Glück ist, wenn du ein superbequemes Sofabett, ein paar Beistelltische und eine gute Wifi-Verbindung hast». Daraufhin lässt er den Katalog sinken, schaut halb besserwisserisch, halb milde in die Kamera und kontert mit Freud.
Glück ist für jeden etwas anderes und für viele undefinierbar. Dabei wird das Glück auch wissenschaftlich erforscht. Wie geht das? Und was ist das für ein Forschungsgebiet? – Wir haben den renommierten Glücksforscher Mathias Binswanger in der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten besucht – und nachgefragt.
Der Künstler Raja Dibeh ist 48 Jahre alt und hat erlebt, was niemand erleben will. Blut, Leid und Krieg hat er in seiner Heimat Syrien tagtäglich gesehen und hautnah erfahren. Vor allem für islamistische Rebellengruppen wie den IS war Raja Dibeh als christlicher Künstler eine Zielscheibe. Deshalb musste er flüchten und lebt nun seit vier Jahren in der Schweiz. Zusammen mit anderen Geflüchteten wohnt er in einer Asylunterkunft in Schupfart. Wir haben ihn nach der Bedeutung von Glück gefragt.
Die Sehnsucht nach Glück und der Spass am Spiel sind tief im Menschen verankert. Deshalb treibt es viele ins Casino. – Ein Spaziergang zwischen Slot-Maschinen und Roulette-Tischen im Grand Casino Baden.
Irgendwie haben wir es ja vermutet: Glückserfahrungen haben nicht nur mit Psychologie, sondern auch eine ganze Menge mit Biologie zu tun. Die Zusammenhänge zwischen körperlichen Prozessen und seelischer Empfindung sind ebenso spannend wie komplex – und es zeigt sich: Auch aus biologischer Sicht ist das Glück ein flüchtiges und alles andere als ungefährliches «Geschenk». >
In einem ebenso tief- wie hintersinnigen Gespräch loten der Flötist Walter Feldmann und die Historikerin Martina Frei den Wortraum von «Glück» aus. In einer Nebenrolle: Oliven.
Das Wunder aus einem naturwissenschaftlichen Blickwinkel oder: Ein unvollständiger Essay über geteilte Meere, unscharfe Teilchen und Wellen, Eisbohrkerne – und Entropie.
„Glauben Sie an Wunder?» Kaum jemand im Umfeld einer Kantonsschule wird diese Frage mit einem uneingeschränkten «Ja» beantworten. Wunder wirken wie ein Relikt aus alten Tagen. Sie erinnern an Aberglaube und Magie. Im Denken unserer Zeit scheinen sie keinen Platz mehr zu haben. Der Gang Jesu auf dem Wasser? – Spontane Heilungen an Wallfahrtsorten? – Eine Madonna, die Blutstropfen weint? – Wundersame Erscheinungen am Himmel? Nein, danke!
Bei einem Kaffee und einem Chai im Barista Shop haben sich der Biologie Stefan Girod (SG) und der Pianist Daniel Woodtli (DW) über einen der ganz grossen Begriffe unterhalten. Im Dialog unternehmen die beiden Lehrer der Alten Kanti Aarau einen ebenso unterhaltenden wie anregenden Gedankenspaziergang – immer im Spannungsfeld zwischen der Macht der Fakten und der Macht des Göttlichen.
Unmittelbar nach dem kürzesten Tag des Jahres feiern wir mit Weihnachten das Fest der Liebe und des Lichts: die Geburt von Jesus Christus. Doch Jesus wurde gar nicht im Winter geboren. Was also liegt hinter unserem Weihnachtsfest verborgen?
In der Weihnachtszeit hat sie Konjunktur, versprüht ein ganz besonderes Licht: die Wunderkerze. Sie löst Glücksgefühle aus und lässt nicht nur Kinderaugen glänzen. Was ist da eigentlich drin? Viel Wunder, aber auch viel Chemie.
Schmid Beck im beschaulichen Zunzgen ist eine Feinbäckerei, Konditorei und Chocolaterie der besonderen Sorte, denn sie trägt die herausragende Qualität bereits in ihrem Namen: «echt weltmeisterlich». Um die Genusswelt zu erkunden und der Leidenschaft der Erschaffer auf die Spur zu kommen, sind wir tief in die preisgekrönte Wunderstätte eingetaucht.
Tatsächlich: Es gibt einen Baum, aus dem eines der tödlichsten natürlichen Gifte und gleichzeitig ein tagtäglich gebrauchtes Öl gewonnen wird. Vielleicht klingelts bei der einen oder anderen Krimi-Leseratte oder bei faltengeplagten Beautyfans bei den Begriffen Rizin und Rizinusöl. – Was hat es wirklich auf sich mit dem Wunderbaum? Wir haben über die «Giftpflanze des Jahres 2018» recherchiert.
Trag dich ein Leben lang ertrage die schreiende Stille – ich weine und lächle dir Tränen
Ein Augenblick, der das Leben verändert. Oft hören wir von diesem einen Augenblick; doch erleben tun ihn die meisten nie. Der Familienvater Beat Fehlmann hat einen solchen Moment erfahren und gibt uns einen Einblick in sein «zweites Leben».
Wenn im Wald ein Feuer brennt, können wir das mithilfe unserer Sinne feststellen, was uns in verschiedenen Szenarien einen evolutiven Vorteil bringen kann. Das Feuer werden wir aber nie in seiner Gesamtheit erfassen können. Dafür sehen wir gelbe Flammen züngeln und hören ein Knistern, obwohl das Feuer genau genommen weder Farben besitzt noch Geräusche erzeugt. Wie kommt’s?
Stell dir vor, der September wäre hellgrün, der Februar eisig-rosa, das «E» gelb, alle 20er Zahlen rötlich und die Melodie der Schulglocke orange. Genau so geht es Victoria Dvořák, einer Schülerin der Alten Kantonsschule Aarau. Wir treffen sie an einem Mittwoch in einem Café. Sie erzählt uns von ihrem Leben als Synästhetikerin und legt uns ihre ungewöhnliche Wahrnehmung offen: die Verknüpfung von Musik, Zahlen und Wörtern mit Farben.
Wie sinnvoll und also wie lebenswert ist die menschliche Existenz in einer Welt ohne Gott? – Die Frage nach dem Sinn, so gestellt, ist dann eben keine religiöse, sondern eine eminent philosophische. Und eine, die schon viele Denker umgetrieben hat, weil es keine allgemeingültige Antwort darauf gibt.
Veronika Potykanowicz (PotVe), Wirtschaftslehrerin an der Alten Kantonsschule Aarau, sucht über WhatsApp das Gespräch mit ihrer 19-jährigen Nichte Bernadette Schwarz (SchBe) aus Österreich, die zurzeit Umweltsystemwissenschaften an der Universität Graz studiert. Immer im Zentrum des Dialogs zwischen der Pädagogin und der jungen Idealistin: der (Un-)Sinn der Ökonomie.
Isabelle Egger ist ein ausgebildetes Medium mit langjähriger Erfahrung und führt eine ganzheitlich mediale Beratungspraxis im Herzen Aaraus. – Ein Besuch bei jemandem, der dank des ausgeprägten sechsten Sinnes mit übernatürlichen Phänomenen auf du und du lebt.
Viele Leute fürchten sich davor, über einen Baumstamm zu gehen; Freddy Nock hat das Balancieren, noch dazu in schwindelerregenden Höhen, zu seinem Beruf gemacht. Bei einem Besuch des Artisten zu Hause in Uerkheim haben wir einen Einblick in seine Arbeit erhalten – und von seinem neusten Projekt erfahren, das alles andere in den Schatten stellen wird.
Der Mensch hat fünf Sinne. Was auch immer wir tun: Erst das Zusammenspiel aller Sinne ermöglicht die ganzheitliche Wahrnehmung eines Erlebnisses. – Wie aber ist es, wenn wir uns bei einem Erlebnis ausschliesslich auf einen Sinn konzentrieren? Wir haben uns aufgemacht in ein Burger-Restaurant und uns beim gemeinsamen Essen jeweils ganz auf einen einzigen Sinn konzentriert. Ein sinnliches Experiment.
Ich hetze auf den letzten Drücker ins Zimmer – geschafft. Mein Kopf braucht etwas Zeit, um sich zurechtzufinden. Also, ganz langsam: Ich sitze in einer Biologiestunde. Biologie zählt dieses Jahr für die Matur, also sollte ich mich nun zwei Stunden konzentrieren. Unser heutiges Thema: Aufnahme und Verarbeitung von Sinnesreizen. ZIRP. Meine Sinne erinnern mich gerade wieder daran, dass es vielleicht doch keine so gute Idee war, kurze Hosen anzuziehen. Vorsichtig löse ich mein Bein vom Stuhl und platziere es etwas weiter rechts; zwecklos – es fängt schon wieder an, am Stuhl festzukleben. ZIRP. Die Hitze ist unerträglich. Wieso bekommen wir bei diesen Temperaturen nicht hitzefrei?
Bazar. Der süsse Duft, kaum spürbar Zimt, Koriander, Nelken die Himbeere, süss und verführerisch wie das Geschrei der Verkäufer himmelblau, Himmelbeere, mitten im Bazar die Verlockung, süsser als Honig verstörende Farbe, einzigartig die Sinne berauschend alles vergessend, vergessen versinken und schweben, höher und höher ekstatisch, ein Geschmack wie Vollendung der Abgang ist böses Erwachen himmellos bitter bleibt Ingwer im Nachgeschmack. Von Nadine Girod und Su Haskaya, G3L Aquarell von Nicole Wehrli, G3K
Sie ist unsichtbar und nicht zu schmecken. Wir hören sie nicht, wir riechen sie nicht, wir spüren sie nicht. Ein merkwürdiges Phänomen, die Luft. Was ist das überhaupt? Und weshalb gibt es Luft? – Eine naturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit zwei grossen Fragen.
Von der Kluft zwischen Geistes- und Naturwissenschaften und von der Welt als Supermarkt. Oder: Was die Literaturwissenschaft über ein Gasgemisch zu sagen hat.
Abheben, aufsteigen in den Himmel – und fliegen. Der alte Traum der Menschen. Wir haben ihn wahr werden lassen. Und sind heil wieder gelandet.
Zwei Germanistinnen schreiben einander Briefe mit Luft. Ihr Gespräch über den Atem wird zu einer Reise ins Universum und ins eigene Innerste. Atemzug für Atemzug. Von Lara Dredge und Rahel Hubacher, Deutschlehrerinnen Liebe Lara Beim Nachdenken über das Phänomen Luft drängt sich der Aspekt des Atems auf – wir kommen ja nicht umhin, ständig Luft zu holen. Goethe spricht in diesem Zusammenhang von der «ewigen Systole und Diastole», dem ewigen Ein- und Ausatmen. Für ihn sind die gegenläufigen Bewegungen des Ein- und Ausatmens Sinnbild für eine fortwährende Entzweiung ebenso wie für eine ewige, letztlich unzerstörbare Einheit. Kürzlich habe ich gelesen, dass der Austausch über den Atem keine Grenzen kennt, weder geographisch noch zeitlich. Mit jedem Atemzug nehmen wir Milliarden von Atomen auf. Wenn man ausatmet, gibt man sie wieder ab und sie verteilen sich. Dieser Austausch über die Atemluft ist unermesslich: Die Luft, die wir einatmen, enthält Atome aller Menschen, Zonen und Zeiten. Wenn wir einatmen, wandern Atome durch unseren Körper, die einst Jesus, Mozart, Einstein und Gandhi gehört haben. Genauso enthält unsere Atemluft Atome …
Ohne Luft keine drehende Wetterfahne kein Glockenklang kein Himmelsblau Kann man Luft fotografieren? Welche Farbe hat Luft? Luft ist blau! Von allen Farben im weissen Sonnenlicht wird Blau von den Luftteilchen am stärksten gestreut. Deshalb ist der Himmel blau.
Zum Schneiden dicke Luft nach einer Doppelstunde Physik? Tagelanger Gestank nach chemischen Experimenten? Unerträgliche Hitze im Sommer? Nicht im Paul-Karrer-Haus der Alten Kanti. Denn hier sorgt eine ausgeklügelte Heizungs-und Belüftungsanlage für ein neutrales Klima – wenigstens in Bezug auf die Luft. Eine begleitete Entdeckungsreise ins klimatische Herz des Gebäudes. Paul-Karrer-Haus – fünf vor Zwei. Wir sind mit Beat Spillmann und Pascal Auf der Maur vom Hausdienst der Alten Kantonsschule Aarau verabredet. Sie werden uns zeigen, wie das Haus mit der vielen dicken Denkluft der Schülerinnen und Schüler umgeht. Ein letzter Check, ob wir alles dabeihaben, dann kommen die beiden auch schon. Wir werden freundlich begrüsst und begeben uns gleich an einen Ort, zu dem Schülerinnen und Schüler normalerweise keinen Zutritt haben: den Technik-Raum des Paul-Karrer-Hauses. Da liegt unter anderem das Lüftungssystem verborgen, das für die frische und jederzeit kühle Luft im Haus sorgt. [Bild: Alexander Levnajic] Beim Betreten der Räume fällt uns die Wärme auf. Ebenso der Lärm der Maschinen, von denen einige beindruckende Masse aufweisen und einigermassen geheimnisvoll aussehen. Zum Glück sind Herr Auf …
Luft ist Leben. Und wenn sie über unsere Stimmbänder streicht, können wir sogar Laute erzeugen, verbal miteinander kommunizieren. – Und beim Spielen eines Blasinstrumentes? Was spielt die Luft da für eine Rolle? Die beiden Klarinettisten Thomas Hunziker und Julian Remund geben Auskunft. Wenn wir reden, denken wir gar nicht daran, ein- und ausatmen zu müssen, und wir brauchen uns nicht um die Stimmbänder zu kümmern, denn alles funktioniert ganz automatisch. Ganz anders beim Klarinettenspiel. Hier wird die Luft gebraucht, um das Holzblatt am Mundstück zum Schwingen zu bringen und dem Instrument Töne zu entlocken. Weil es in erster Linie um das Instrument geht, wird die physiologische Bedeutung der Luft zweitrangig. Luft also nicht als Lebenselixier oder Kommunikationshilfe, sondern zum Spiel. Setzt dies den Körper nicht unter Stress? [Bild Tobias Gamp] Wir haben nachgefragt bei zweien, die es wissen müssen: Der eine ist Julian Remund, Schüler der AKSA und vor kurzem als Klarinettist aufgenommen in das Spitzenförderungsprogramm Musik des Kantons Aargau, der andere ist Thomas Hunziker, weit herum gefragter Klarinettist und Lehrer von Julian. Lufthaushalt als …
Deine Arme sind mein Zuhause unterwegs nimmt dein Lachen die Furcht. Wie Wind trägst du mich über Länder und Grenzen hinweg – aber drüben im Schutt beziehen sie schon wieder Stellung und richten die Visiere auf das innerste Auge.
Enson Ng ist 17 Jahre alt und kommt aus Malaysia, genau gesagt aus der Hauptstadt Kuala Lumpur. Noch bis Januar 2018 lebt der Austauschschüler in Schöftland. Die ausgeprägte Körperlichkeit bei Begrüssung, Verabschiedung und auch zwischendurch, kamen ihm hier anfangs komisch vor, aber mittlerweile hat sich Enson daran gewöhnt – und er spricht sogar ein paar Sätze «Schwiizertüütsch». Was war dein bisher bestes Erlebnis in der Schweiz? Das ist schwer zu sagen. Etwas vom Besten war aber bestimmt, als ich in Laax war und zum ersten Mal in meinem Leben Schnee gesehen habe. Es war unglaublich und so aufregend. Ich hoffe sehr, dass ich diesen Winter vielleicht sogar einmal Ski fahren gehen kann, das wäre echt toll. [Bild: Delia Limacher] Wie kam es dazu, dass du dich für die Schweiz entschieden hast? Viele Leute denken, ich sei wegen der deutschen Sprache in die Schweiz gekommen. Aber das ist nicht der Hauptgrund. In Kuala Lumpur, wo ich wohne, haben wir so viele Gebäude, alles ist zugepflastert. Wann immer ich hingegen die Schweiz googelte, sah ich wunderschöne Naturaufnahmen. …
Andrea Audétat aus Suhr war 2016 für ein Jahr in Japan, in Saitama City. Während dieser Zeit hat sie bei nicht weniger als vier verschiedenen Gastfamilien gewohnt. Für «sage&schreibe» hat sie noch einmal zurückgeblickt auf eine spannende und lehrreiche Zeit. Was war dein bestes Erlebnis in Japan? Das Beste Erlebnis – das war wahrscheinlich die Reise mit allen Austauschschülerinnen und -schülern nach Kyoto und Hiroshima. In Hiroshima haben wir den berühmten Itsukushima-Shinto-Schrein angeschaut. Danach die Atombombenkuppel. – Das war sehr eindrücklich. Eine absolut prägende Erfahrung. Mit dem Schnellzug sind wir dann nach Kyoto gefahren. Dort haben wir Tempel besichtigt, sind shoppen gegangen und hatten einfach Spass. [Bild: Alexander Levnajic] Wie kam es dazu, dass du dich für Japan entschieden hast? Die USA kenne ich von Ferienaufenthalten, auch die lateinamerikanische Kultur ist mir vertraut, da meine Mutter ursprünglich aus Mexiko stammt. – Ich wollte einfach etwas komplett Neues und Anderes, Fremdes sehen. Wie sah dein Alltag in Japan aus? In die Schule gehen, danach noch in einen Biologieclub. Es gab da übrigens auch Tee-Clubs. Bei diesen …
Eine Reportage über den Hausdienst der Alten Kanti ‹Der Drucker im unteren Stock ist schon wieder kaputt!›, ruft ein Lehrer im Vorbeigehen, bevor er im Lift verschwindet und sich die Türen vor ihm schliessen. Solche impliziten Hinweise und Bemerkungen gehören zum Alltag von Beat Spillmann, dem langjährigen Leiter des Hausdienstes der Alten Kanti. Doch nebst den Druckerreparaturen gehört noch so manch anderes zu seiner Arbeit. Zusammen mit seinem Team, bestehend aus drei Hauswarten, einem Gärtner, einem technischen Supporter, zwei Lernenden im Beruf Fachmann/Fachfrau Betriebsunterhalt und den Reinigungskräften, sorgt er dafür, dass an unserer Schule alles reibungslos abläuft.
Eine Reportage über das Arbeitsleben des IT-Supports der AKSA Wir steigen eine alte, schmale Wendeltreppe empor und betreten das Reich des IT-Supports. Eine freundliche Atmosphäre füllt das sonnengeflutete Obergeschoss. Der feine Duft nach Kaffee hängt noch in der Luft und zusammen mit dem leisen Surren der Computer deutet alles darauf hin, dass hier gearbeitet wird. Auf beiden Seiten des knarrenden Ganges befinden sich Zimmer mit jeweils zwei verstellbaren Arbeitspulten, auf denen grosse Bildschirme thronen. Zwei Männer begrüssen uns und führen uns hinauf in eine kleine Dachkammer. Die gekippten Fenster lassen eine angenehme Brise ins Zimmer. In der Nähe erklingt die Kirchenglocke.
Regula Gossweiler ist die Leiterin des Medienzentrums der Alten Kanti. Das Thema „Backstage“, meint sie, passe sehr gut zu ihrem Aufgabenbereich, denn bei ihrer Arbeit läuft sehr vieles hinter den Kulissen ab.
Was es heisst, einen Betrieb wie die Alte Kanti Aarau zu gewährleisten – jeden Tag Sind Sie bereit für ein kleines Experiment? Nehmen Sie ein Blatt Papier und ein paar Farbstifte zur Hand. Die Aufgabe lautet: Zeichnen Sie einen Hauswart!
Ein Essay zur Frage: Wie viel Politik erträgt eine Mittelschule? Sebastian Grüninger, Geschichtslehrer „Ihr, liebe Schüler, tut mir wirklich leid: Schon zu meiner Mittelschulzeit versuchten mich meine Lehrer dauern politisch zu beeinflussen!“ – Mit diesen Worten wandte sich ein Exponent einer grossen Schweizer Partei vor Jahren in der Aula einer Aargauer Kantonsschule – nicht der AKSA – an sein Podiumspublikum, nachdem er mit scharfen Worten die Neutralität des moderierenden Geschichtslehrers in Zweifel gezogen hatte. Sollte ich mich über den Redner ärgern? Mich für meinen Kollegen auf dem Podium schämen? Ich war jedenfalls heilfroh, dass ich im Publikum sass und nicht in seiner Haut steckte. Auch Jahre später hallt mir der Satz zuweilen nach, wenn ich vor einer Klasse stehe und mit ihr über Politik spreche bzw. Politische Bildung unterrichte, wie es heute heisst. Wie weit darf ich als Lehrer meine Meinung preisgeben? Nach dem auch in der bildungsföderalistischen Schweiz beachteten, in Baden-Württemberg der 1970er Jahre formulierten Beutelsbacher Konsens hat sich die Lehrperson im Unterricht neutral zu verhalten, die politischen Themen kontrovers und schülerzentriert zu behandeln.1 …
Fit wie ein Neandertaler? In der Steinzeit haben die Menschen täglich gegen 4000 Kilokalorien umgesetzt. Sie waren hauptsächlich Fleischfresser und mussten, weil ihre Nahrungsquellen weit verstreut waren, beim Essenbeschaffen einen hohen Energieaufwand leisten. Ziel für sie war es, ein ideales Verhältnis zu finden zwischen Aufwand und Ausbeute. Heute setzen wir nur noch zirka 2000 bis 2500 Kilokalorien um. Wie aber stellt sich das ideale Verhältnis von heute dar? Hungrige Schüler und Schülerinnen sind auf der Suche nach (geistigem) Futter – Aufwand und Energieverbrauch werden dabei oft so minimal wie möglich gehalten.