Das (Un-)Ding, dies&das, Sage & Schreibe Nr. 24

VIA

Was für ein Samstagmorgen. Wieso habe ich eigentlich Rückenschmerzen? Ah ja, das Argovia-Bänkli vor dem Einstein-Gebäude ist wohl kaum als Schlafplatz gedacht. Dem Geruch meines T-Shirts nach zu schliessen, musste ich gestern Abend nicht erbrechen. Oh, doch … mein Sportbeutel …
Wieso habe ich meine gestrigen verordneten individuellen Arbeitseinheiten nur auf heute Morgen verschoben, die Party gestern war ja nicht einmal so gut. Und ernsthaft: Ein Zahnarztbesuch? Ist diese Ausrede nicht langsam ausgelutscht?
Es ist zehn vor neun. Das reicht noch, um in den Coop zu gehen. Eine Büchse Billig-Energy ist jetzt ein Muss. Auf dem Rückweg zum Schulhaus begegne ich anderen Opfern dieser neu eingeführten „Waffe““ der Lehrer. Ich folge jetzt einem Vertreter dieser Spezies.
Der einzige Trost, den ich finde, ist die ersichtliche Angeschissenheit des Lehrers, der ebenfalls hier sein muss, um „Arbeit“ zu leisten. Etwa zwanzig Schüler sitzen hier. Alle haben ein Notebook bei sich. Nur ich nicht. So setze ich mich halt auf den Stuhl, beobachte anfangs eine Runde eines Online-Games meines Sitznachbarn und spiele dann mit meiner leeren Energy-Dose. Der hohe Geräuschpegel störe die anderen beim Arbeiten, ich solle die Dose in den Abfall werfen, sagt der Lehrer. So begebe ich mich genervt zum Abfalleimer und realisiere, weshalb ich eigentlich hier bin: Ich hatte eine Alu-Dose in den Abfalleimer statt in den Recycling-Behälter geworfen.

Festim Kolgeci und Sofie Kamber, I3B