Aktuelles, Backstage, Im Fokus, Reportage, Sage & Schreibe Nr. 25

Was die Infrastruktur im Innersten zusammenhält

Eine Reportage über das Arbeitsleben des IT-Supports der AKSA

Wir steigen eine alte, schmale Wendeltreppe empor und betreten das Reich des IT-Supports. Eine freundliche Atmosphäre füllt das sonnengeflutete Obergeschoss. Der feine Duft nach Kaffee hängt noch in der Luft und zusammen mit dem leisen Surren der Computer deutet alles darauf hin, dass hier gearbeitet wird. Auf beiden Seiten des knarrenden Ganges befinden sich Zimmer mit jeweils zwei verstellbaren Arbeitspulten, auf denen grosse Bildschirme thronen. Zwei Männer begrüssen uns und führen uns hinauf in eine kleine Dachkammer. Die gekippten Fenster lassen eine angenehme Brise ins Zimmer. In der Nähe erklingt die Kirchenglocke.

Nachdem wir es uns um einen runden Tisch bequem gemacht haben, erklärt uns Ralph Triebold, der Leiter des Informatikbereiches, und Alessandro Quaino, sein Stellvertreter, wie ihr aus drei Mann und einer Frau bestehendes Team den Unterhalt der ganzen Infrastruktur der Alten Kanti (dazugehörend auch die Sportanlage Telli) und der Kantonalen Schule für Berufsbildung bewältigt. Unser Schulkomplex ist unterirdisch durch ein Glasfaserkabelnetz verbunden. Die Aufrechterhaltung dieses Netzwerks nimmt einen grossen Teil von Triebolds Arbeit ein. Zum Verantwortungsbereich gehören freilich auch die Schulcomputer.[/two_third]


[Bild: Flavia Bindschedler]

Ob Handy oder Beamer …

„Wir haben alle unsere Aufgaben“, sagt Triebold, „doch macht jeder eigentlich alles. Die Aufgaben gibt die Schulleitung vor, jedoch bleibt die Art der Ausführung bei uns.“ Ihr Aufgabenbereich umfasst des Weiteren den Support der persönlichen Geräte, das Mobiltelefon des Hausdienstes, die Einführung in das Netzwerk für neue Abteilungen, Beamerbetreuung, Kollaboration mit dem Elektriker, das Neuaufsetzen der Schulcomputer und die Betreuung der Peripherie des Sekretariats.

Der Arbeitsablauf sei frei, erklärt uns Triebold in einem freundlichen Ton. Am Morgen einen Kaffee, dann die Überwachung und eine Kontrolle des Netzwerks, ob alle Server online sind und ob womöglich über Nacht andere Probleme entstanden sind, da sie keine 24-Stunden-Überwachung hätten. Was immer anstehe, so sagt Quaino, seien die neuen Erfassungen der Studenten der KSB. Da die KSB mehrheitlich zur Berufsfindung dient, herrscht dort immer ein reger Verkehr. Pro Tag rechnen sie mit dreissig Neueintragungen, was 10’000 in einem Jahr macht. Was früher nur aus einer Vollzeitarbeitskraft und einer Praktikantin bestand, wurde nach und nach grösser und schliesslich zu dem Team, das wir heute hinter den Bildschirmen antreffen. Die jetzige Konstellation besteht seit fünf Jahren. Sein Team sei super, sagt Triebold stolz.

Bandbreiteerhöhung

Als derzeit grösseres Projekt steht die Bandbreiteerhöhung des Internets an. Diese ist eine Vorbedingung für einen zukünftigen Plan: das Virtual Desktop Infrastructure, kurz VDI. Es soll ermöglichen, künftig von zuhause auf die Schulcomputer zugreifen zu können. Dafür reicht die aktuelle Kapazität aber nicht.

Die Arbeit sei sehr dynamisch und werde nie langweilig, berichtet uns Triebold, der seit sieben Jahren an der AKSA angestellt ist, es gebe immer viel zu tun. Der Ausbau des WLAN ist gekoppelt an eine Vielzahl Probleme. Ein neuer Plan muss mit dem Anbieter ausgemacht werden, sodass Kosten und Nutzen beider Seiten zufriedenstellend sind.

Die Arbeit hängt stark von der jeweiligen Schulsituation ab. Anfang des Jahres und während der Maturaprüfungen sei der Arbeitsaufwand deutlich höher als in der restlichen Zeit. Aber auch während diesen Peaks könne man schlecht von Leistungsdruck sprechen, so Alessandro Quaino, Schwierigkeiten würden eher Kommunikationsprobleme mit einigen Lehrpersonen bereiten. Zum Beispiel erfuhren sie erst viel später, nach der Einrichtung des WLANs, dass in der Mensa gearbeitet wird und dort ein Zugriffspunkt von Vorteil wäre. Leider entstünden auch häufig Missverständnisse, weil nicht klar sei, was genau von ihnen verlangt werde. Doch diese klären sich schnell und glücklicherweise sei es noch nie zu einer grösseren Auseinandersetzung gekommen.

Lös dein Ticket

Ein Anliegen hätten Sie aber doch noch. Der Blick von Ralph Triebold wird ernster und richtet sich auf uns. Er erklärt, dass die Schülerinnen und Schüler den IT-Support fast nicht nutzen und sich davor drücken, frühzeitig mit ihren Problemen zu Ihnen zu kommen. „Wir beissen doch nicht“, scherzt er und erklärt, sie seien dafür zuständig, uns das Leben zu erleichtern. Persönliche Patzer wie ein vergessenes Passwort des internen Schullogins seien schnell gelöst und alles, was die Schülerinnen und Schüler tun müssten, sei ein Ticket zu lösen oder auch einfach vorbeizukommen. Dazu sei der IT-Support ja gedacht, als eine Dienstleistung, die auch genutzt werden sollte.

Angelina Kothe und Calvin Khov, G3A