2022, Alte Kanti, Interview, Sage & Schreibe Nr. 35

«Die Alte Kanti fühlt sich ein bisschen an wie Hogwarts»

Seit 1997 gibt es den Verein für ehemalige Schülerinnen und Schüler der Alten Kanti – kurz: AULA. Ulrich Price, langjähriges Mitglied und aktueller Präsident der Vereinigung gibt im Interview mit sage&schreibe Auskunft über die Zielsetzungen, Aktivitäten und Visionen von AULA.

Von Giada Di Lorenzo, G19A


[Bild: Naima Zürcher]

Was genau ist «AULA»?
Ulrich Price: AULA ist eine Bezeichnung für einen grossen Raum, in dem man sich zusammenfindet und sich austauschen kann. Man kann sich darunter aber auch einen Kochtopf vorstellen, wo alles zusammengemischt wird. Was die Gründer vor 25 Jahren wirklich mit AULA gemeint haben, ist unklar. Wir verstehen uns einfach als die Vereinigung von Ehemaligen der Alten Kanti Aarau, in der ein aktives Gemisch von früheren Schüler(inne)n und Schule entsteht. Oder anders: AULA ist so etwas wie ein Heimathafen.

Wieso braucht es einen Verein für die ehemaligen Schülerinnen und Schüler der Alten Kanti?
Mit AULA wird ein grosser Reichtum weitergegeben: Geschichten, Traditionen und Wissen. So bleibt immer eine direkte Verbindung zur Schule erhalten. Für Schülerinnen und Schüler ist es wichtig, finanzielle Unterstützung für Projekte zu erhalten – zum Beispiel für die Maturarbeit oder schulische Projekte. Und genau diese Unterstützung bekommen sie von AULA.

Was verbindet Sie persönlich mit der Alten Kanti?
Ich selbst war am damaligen «Handeli», der Wirtschaftsdiplomschule, anschliessend habe ich noch die Wirtschaftsmatur (damals hiess das Typus E) gemacht. In dieser Zeit habe ich viele spannende Leute kennengelernt und unzählige Freundschaften geschlossen, was mich fürs Leben geprägt hat. Es war eine Art Lebensschule, bei der mir ein grosser Rucksack an Wissen mitgegeben wurde, von dem ich bis heute profitieren kann.

Was sind Ihre Visionen für den Verein?
Als Präsident möchte ich nicht nur die Arbeit des Vorstands und die Beziehungen zur Schule koordinieren, sondern unbedingt mehr Aktivität, mehr Engagement, mehr Leben in den Verein bringen. AULA zu führen, bedeutet für mich, den Kontakt mit Alt und Jung zu pflegen, Geschichte und Geschichten weiterzuerzählen und vor allem den Jungen weiterzugeben. So möchte ich Identifikation schaffen. Und ich möchte AULA zu einer Anlaufstelle machen, auf die man sich verlassen und der man vertrauen kann. AULA soll die Beratungsstelle für die Schule sein, wenn Rat und Unterstützung gefragt sind. Anderseits soll der Verein stärker als bisher vom Nachwuchs leben. Mein Ziel ist es, pro Jahrgang ungefähr 50% der Abgängerinnen und Abgänger als Neumitglieder begrüssen zu dürfen.

Wieso sollte man dem Verein beitreten?
AULA ist nicht irgendein Verein. Es ist eine Organisation, bei welcher alle mit Herzblut dabei sind. Sie gibt allen Ehemaligen die Möglichkeit, wie ein einer grossen Familie in allen Lebensbereichen Unterstützung zu finden und zugleich selbst zur Unterstützerin oder zum Unterstützer zu werden. Gerne vergleiche ich es mit Harry Potter. Die Alte Kanti fühlt sich ein bisschen an wie Hogwarts, denn auch Hogwarts ist nicht nur eine Schule, sondern repräsentiert gleichzeitig auch Verbundenheit, Solidarität und Identität.