2019, Glück, Im Fokus, Reportage, Sage&Schreibe Nr. 29

Die Welt des Spiels

Die Sehnsucht nach Glück und der Spass am Spiel sind tief im Menschen verankert. Deshalb treibt es viele ins Casino. – Ein Spaziergang zwischen Slot-Maschinen und Roulette-Tischen im Grand Casino Baden.

Der erste Schritt ins Grand Casino Baden. Die Lichter der Spielautomaten verbreiten eine warme, einladende Stimmung. Obwohl noch keine Leute da sind, spürt man die besondere Atmosphäre. Es liegt ein Gefühl der Vorfreude in der Luft – und die Hoffnung auf das ganz grosse Glück.

Das «House of Entertainment»
Hier schlägt das Spielerherz höher: Von Roulette über Würfelspiele bis zu Black Jack ist alles im Angebot. Zudem stehen über 300 Spielautomaten für die Gäste bereit. Baden gehört zu den 8 Grand Casinos der Schweiz. Das bedeutet, das Casino darf unbegrenzt viele Tische und Automaten aufstellen, und die Maximaleinsätze unterliegen keiner gesetzlichen Einschränkung. All das wird von den täglich circa 1’000 Gästen sehr geschätzt. Das Casino Baden steht aber nicht nur fürs Spielen, sondern will den Gästen auch ein Rundumerlebnis bieten. Deshalb gibt es immer wieder Comedy- oder Musikevents im «House of Entertainment».
Beim Eintreten steht man zuerst im Hauptsaal. Dort findet man die klassischen Spieltische, wo die Croupiers bereitstehen. Im Untergeschoss ist das sogenannte Slot Casino. Alles blinkt, klingelt und rattert: die Geräusche der Automaten. Die meisten sind digital, aber für Nostalgiker gibt es auch noch die alten, manuellen, die man von Hand bedient.


[Bild: Irina Wagner]

Die Kehrseite des Spiels
Das Spielgeschäft hat natürlich auch seine Tücken: Die Suchtgefahr ist erheblich. In den Schweizer Casinos wird Prävention deshalb grossgeschrieben. In Baden gelten z.B. Besuchsfrequenzen oder hohe Spieleinsätze als Früherkennungskriterien im Sinne des Sozialkonzeptes. Bei auffälligem Spielverhalten werden durch ausgebildete Mitarbeitende Gespräche direkt im Casino geführt. Komme hier zu einem Wettbewerbs-Hinweis. Wenn das Casino aufgrund eigener Wahrnehmung oder aufgrund einer Meldung Dritter weiss, dass eine Person überschuldet ist oder ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen kann oder Spieleinsätze tätigt, die in keinem Verhältnis zu ihrem Einkommen und Vermögen stehen, ist das Casino gesetzlich verpflichtet, eine schweizweite Spielsperre auszusprechen. Georgette Stadtmann, verantwortlich für das Sozialkonzept, rät für ein verantwortungsvolles Glücksspiel folgende Regeln zu beachten: «Vor dem Spielbeginn sollte man sich ein Limit setzen und die Kreditkarten zu Hause lassen.» (Lesen Sie mehr zum Sozialkonzept im Interview mit dem Marketing-Chef des Casinos. )

Als wir die magische Atmosphäre und das blinkende Casino verlassen, ist es, als ob wir wieder in eine andere Welt treten würden. Nach ein paar Schritten ist die Welt des Spiels, das Summen der Automaten und das Blinken der Lichter, für uns nur noch eine entfernte Erinnerung.

Das Grand Casino Baden in Fakten
Gründung Stadtcasino Baden AG: 1985
Höchster ausgezahlter Gewinn: 4,9 Mio.
Bruttospielertrag 2018: 63 Mio.
Anzahl Gäste pro Tag: 600-800 an Werktagen, 1’200-1’600 am Wochenende
Anzahl Sperren 2018: 389

Von Magdalena Schenk und Olivia Diepers, G1L