Von Melanie del Fabro, G21E
Die Aussengrenzen Europas werden immer undurchdringlicher. Es gibt kaum legale Fluchtwege. Diejenigen, die es trotzdem versuchen, geniessen zu wenig Schutz, laufen Gefahr, ausgebeutet, geschlagen, gefoltert oder gar getötet zu werden.
Die Abschottungspolitik der EU beziehungsweise Europas zeigt gerade im Juni 2023 wieder ihr hässliches Gesicht.
Frontex arbeitet mit der libyschen Küstenwache zusammen, um illegale Pushbacks von Flüchtlingsbooten in Auftrag zu geben oder gar durchzuführen. Die kroatische Polizei zwingt Geflüchtete illegal und mit Gewalt zurück über die bosnische Grenze. Die griechische Küstenwache greift bei einem der schrecklichsten Schiffsunglücke viel zu spät ein, woraufhin über 600 Menschen im Mittelmeer ertrinken.
Sobald Menschen nicht-europäisch beziehungsweise nicht-weiss sind oder kein Kapital besitzen, sind ihre Leben kaum mehr etwas wert. Allein seit 2016 gab es über 27’000 Tote im Mittelmeer. Viele davon hätte man retten können, doch Seenotrettungsaktivist/-innen werden kriminalisiert, während Frontex gerne bewusst wegschaut und Fluchtrouten nach Europa erschwert.
In Zukunft wird es allein aufgrund der Klimakrise Millionen Menschen geben, die ihr Land verlassen müssen. Sie werden trotz der grossen Risiken versuchen, Europa zu erreichen, denn die Gefahr in ihrer Heimat ist grösser.
Nun bleibt die Frage, was sich in Europa schliesslich durchsetzt: Menschenrechte oder Rassismus?