2021, Aktuelles, Kolumne, Kultur, Sage & Schreibe Nr. 33

Fischers Fritz hat ausgefischt!

Von Nathalie Dutoit, G2G

Essen Sie regelmässig Fisch oder Meeresfrüchte? Dann leisten Sie aktive Beihilfe zur Zerstörung unseres Planeten. Wie der neue Dokumentarfilm «Seaspiracy» auf Netflix sehr schön zeigt, ist die Fischerei heutzutage eine der grössten und lukrativsten Wirtschaftsbranchen weltweit, welche aufgrund der Industrialisierung zu einer massiven, wenn nicht sogar zur grössten Bedrohung der Erde geworden ist.

Täglich werden Fischernetze und vor allem Seile, die insgesamt ca. 500 Mal um die Erde reichen, in die Meere geworfen und bilden so den grössten Anteil an Abfall im Ozean. Was Sie dagegen tun können? Auf jeden Fall bringt es nichts, Plastik-Strohhalme zu verfluchen und auf Instagram den Spruch «save the turtles» zu posten, wenn Sie am Sonntag trotzdem ein zartes Lachsfilet geniessen. Die meisten Schildkröten sterben nämlich in genau den Fischernetzen, mit denen Meerlachs gefangen wird. Sie verheddern sich darin und verenden als Beifang. Apropos Beifang: Ist es nicht ironisch, dass der Chef des Qualitätslabels Dolphin-safe-tunain einem Interview auf die Frage «Können Sie garantieren, dass jeder Fang delfin-sicher ist?» wie folgt antwortet: «Nein, niemand kann das. Woher willst du wissen, was sie tun, wenn sie draussen im Ozean sind.» Na, toll – und irgendwie haben wirs ja gewusst. Deshalb, um noch mal auf die obige Frage zurückzukommen: Das Einzige, was Sie tun können, ist, keinen Fisch mehr zu essen und öfter mal zu Gemüse zu greifen.