2024, Aktuelles, dies&das, Kolumne, Sage & Schreibe Nr. 38

Geschlechtsneutrale Fashion 

Von Susanna Burkhard, G21K

Die Marken Gucci und Zara sind nicht gerade bekannt für ihre Gemeinsamkeiten. Trotz ihrer Unterschiede haben sie jedoch etwas gemeinsam: Beide haben in den letzten Jahren geschlechtsneutrale Modelinien veröffentlicht. Ein Trend, welcher immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Das Prinzip von «Unisex Mode» ist simpel. Anstatt Modelinien separat für Frauen und Männer zu entwerfen, wird bei Unisex Mode eine einzige Linie für alle Geschlechter vermarktet. Dies ist in mehrfacher Hinsicht sinnvoll: Oft bestehen solche Linien aus Kleidungstücken, deren Funktion den meisten Personen, egal welchen Geschlechts, bereits bekannt ist, wie zum Beispiel weite Hosen, Blazer oder T-Shirts in neutralen Farben. Zudem ist solche Kleidung oft sehr bequem und funktional. Besonders im Vergleich zu den meisten Frauenmode-Linien ist dies ein Vorteil, da zweckmässige Funktionen wie Hosentaschen bei Frauenmode gerne minimiert werden.

Der Trend spiegelt auch die generelle Genderdebatte, welche zunehmend an Bedeutung gewinnt. Selbstverständlich wird es noch eine Weile dauern, bis wir uns in einem Kleidungsgeschäft nicht mehr zu der für ein Geschlecht bestimmten Kleidungsabteilung durchfragen müssen. Unisex Mode stellt jedoch die wichtige Frage, ob geschlechterspezifische Kleidung tatsächlich einen bestimmten Nutzen hat oder ob es sich dabei doch eher um ein veraltetes Konzept handelt. Es sind genau solche Fragen, welche als Ansatz für grössere Veränderungen dienen können.