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Kantitag der Kulturen

Am 8. September 2023 ticken die Uhren an der Alten Kanti anders als normal. Der Stundenplan ist ausser Kraft gesetzt, viele Klassenzimmer bleiben leer, Abteilungen mischen sich bunt durcheinander, die Schul- und Sportanlagen sowie weitere Räumlichkeiten in der näheren Umgebung stehen für einen besonderen Anlass bereit – den Kantitag der Kulturen.

Von Bärbel Hess Bodenmüller, Organisationsteam Kantitag und Religionslehrerin

Vor dem Einsteingebäude signalisiert das von Weitem sichtbare Zelt: heute steht etwas Besonderes auf dem Programm, und das strahlende Sommerwetter tut seinen Teil dazu, dass bereits am frühen Morgen eine besondere Stimmung auf dem Schulgelände herrscht.

Der lange Weg zum Kantitag der Kulturen

Bereits im Schuljahr 2019/20 war die Planung für den Kantitag weit fortgeschritten, doch die Corona-Pandemie verunmöglichte einen gesamtschulischen Anlass, bei dem sich alle Angehörigen der Schule einen ganzen Tag lang in unterschiedlichen Formaten hätten begegnen können. Die Pläne landeten vorerst in der Schublade, doch unserem Rektor Andreas Hunziker war der Anlass so wichtig, dass er das Organisationskomitee, bestehend aus Lehrpersonen, Schülervertreterinnen und -vertretern und Mitarbeitenden, wieder aktivierte. Alle machten sich mit viel Elan an die Arbeit, nicht zuletzt die Abteilungslehrpersonen, die für beziehungsweise mit ihren Klassen je ein Abteilungsmodul konzipierten und organisierten. Viel Zeit und Herzblut wurde investiert, bis es am 8. September 2023 dann endlich so weit war: Der Kantitag der Kulturen startete.

Plädoyer für kulturelle Vielfalt

Um Punkt 08.00 Uhr werden alle mit einem Eröffnungsvideo begrüsst. Auf die einführenden Worte des Rektors folgt die beeindruckende Ansprache von Olivier Cayo, eines ehemaligen Schülers der Alten Kanti, der in eindringlichen Worten die Bedeutung der kulturellen Vielfalt in unserem Land hervorhebt und die Zuhörenden ermutigt, Chancen im gemeinsamen Miteinander zu sehen und Verantwortung in unserer Gesellschaft zu übernehmen. Anschliessend setzen sich die Schülerinnen und Schüler in drei Durchgängen und annähernd 40 Wahlmodulen mit der Vielfalt der Kulturen im Aargau auseinander, diskutieren mit Politikerinnen und Politikern, lernen die Arbeit von Kultur- und Medienschaffenden kennen, erproben Tänze und Spiele aus der ganzen Welt und thematisieren die Bedeutung von Subkulturen, von Integration und Inklusion.

Flashmob als Statement

Während in den Veranstaltungsräumen eine konzentrierte und interessierte Atmosphäre herrscht, sind die Pausen von gelöster und fröhlicher Stimmung geprägt. Beim Mittagessen im Zelt werden innerhalb der Abteilungen die mitgebrachten kulturspezifischen Esswaren geteilt, während andere die Dienste eines Caterers in Anspruch nehmen. Es wird geplaudert, gelacht und vor allem – getanzt! Der Flashmob, von den Sportlehrpersonen im Unterricht als inklusives Statement einstudiert, ist das i-Tüpfelchen auf einem Tag gelebter Schulkultur, der vielen als bereichernde Erfahrung in Erinnerung bleiben wird. Ein mitreissendes Video zeugt vom Rhythmus der Alten Kanti. Wer es noch nicht gesehen hat: Unbedingt anschauen!

Flashmob Video: Hier klicken!

Die sage&schreibe-Redaktion hat drei der vielen anregenden Module besucht. Und war beeindruckt.
Die drei bebilderten Berichte entführen in die Welt des orientalischen Tanzes (Alessia Hostettler und Alessia Castro Castell), bieten Einblicke in das Leben eines Kriegreporters (Ella Karg, Leonie Kihm und Melody Peus) und vermitteln Eindrücke von der italienischen Commedia dell’arte ( Jakob Hechler, Jessica Pinto Guerreiro und Maurice Zimmermann).