Von Eowyn Wark
Wenn man früher an Tanz dachte, kam einem sofort das Bild einer Ballerina in den Sinn. Perfekte Linien, perfekte Technik und ein Tutu mit Spitzenschuhen. Heute dringt ein anderer Stil immer mehr in die Köpfe der Gesellschaft: Contemporary oder Zeitgenössischer Tanz. Zeitgenössischer Tanz ist ein Sammelbegriff für die choreografische Bühnentanzkunst der Gegenwart. Anfang 1900 wurde in Amerika in Abgrenzung zum klassischen Ballett der Begriff «Modern Dance» von Martha Graham geprägt. In Deutschland entstand im Zeichen des Expressionismus der deutsche Ausdruckstanz.
Während im Ballett strikte Formen und Positionen vorgegeben sind, besteht zeitgenössischer Tanz nicht nur aus einer Technik oder ästhetischen Form. Er entwickelt sich aus der Vielfalt verschiedener Tanzstile und Techniken und sucht Grenzüberschreitungen. Somit versucht man vorhandene Formen und Normen zu brechen und neue Wege zu finden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Viele Leute wissen daher nicht so recht, was sie mit dem Gesehenen anfangen sollen, wenn sie zum ersten Mal eine Aufführung eines zeitgenössischen Stückes gesehen haben.
Am Anfang ist diese Art von Kunst sehr gewöhnungsbedürftig. Doch ich lege allen ans Herz, noch ein zweites oder drittes zeitgenössisches Stück sehen zu gehen, bevor sie sich vom Thema abwenden. Eine spezielle Welt braucht eine spezielle Kunstform, und dies ist dem zeitgenössischen Tanz gelungen.
Eowyn Wark war bis 2023 Schülerin der G20B. Im Januar 2024 hat sie ihre Ausbildung an der Stage School Hamburg begonnen.